MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Deutschland ist das Phänomen des Blaumachens unter Arbeitnehmern weit verbreitet, wie eine aktuelle Studie zeigt. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten hat sich bereits unberechtigt krankgemeldet, was sowohl für Unternehmen als auch für die Betroffenen selbst Konsequenzen haben kann.



In der deutschen Arbeitswelt ist das sogenannte Blaumachen, also das unberechtigte Fernbleiben vom Arbeitsplatz unter dem Vorwand einer Krankheit, ein bekanntes Phänomen. Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov hat aufgedeckt, dass mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland bereits mindestens einmal in ihrer Karriere unberechtigt krankgemeldet war. Diese Praxis wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern hat auch rechtliche und wirtschaftliche Implikationen.

Interessanterweise gaben 62 Prozent derjenigen, die sich unberechtigt krankgemeldet haben, an, dies zuletzt vor über einem Jahr getan zu haben. Dies deutet darauf hin, dass das Blaumachen oft als einmalige oder seltene Maßnahme gesehen wird, möglicherweise um Stress abzubauen oder persönliche Angelegenheiten zu regeln. Dennoch bleibt es ein Risiko für die Unternehmen, da es die Produktivität beeinträchtigen und das Arbeitsklima belasten kann.

Die Studie zeigt auch, dass nur ein kleiner Teil der Blaumacher tatsächlich erwischt wird. Lediglich 10 Prozent derjenigen, die unberechtigt gefehlt haben, wurden überführt. Die Konsequenzen für die Ertappten sind unterschiedlich und reichen von Abmahnungen über Rügen bis hin zu Kündigungen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, klare Richtlinien und Kontrollmechanismen zu etablieren, um Missbrauch zu verhindern.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist die Wahl der Wochentage für das Blaumachen. Während etwa die Hälfte der Befragten an unterschiedlichen Tagen fehlte, entschieden sich 12 Prozent für einen Montag und 11 Prozent für einen Freitag. Dies könnte darauf hindeuten, dass Arbeitnehmer versuchen, ihre Wochenenden zu verlängern, was wiederum auf eine unzureichende Work-Life-Balance hinweisen könnte.

Die Umfrage, die zwischen dem 13. und 15. Januar unter 2.045 Personen durchgeführt wurde, bietet repräsentative Einblicke in das Verhalten der erwachsenen deutschen Bevölkerung. Sie zeigt, dass das Thema Krankmeldung nicht nur eine Frage der persönlichen Integrität ist, sondern auch eine Herausforderung für das Personalmanagement darstellt. Unternehmen sind gefordert, nicht nur präventive Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördert.

Insgesamt verdeutlicht die Studie die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene Lösungen zu finden. Während einige Arbeitnehmer das Blaumachen als notwendiges Übel betrachten, um mit den Anforderungen des modernen Arbeitslebens zurechtzukommen, sehen andere darin eine Verletzung des Arbeitsvertrags und der beruflichen Ethik. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmer als auch die Interessen der Unternehmen berücksichtigt.

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Blaumachen in Deutschland: Einblicke in das Verhalten von Arbeitnehmern
Blaumachen in Deutschland: Einblicke in das Verhalten von Arbeitnehmern (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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