IRVINE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwickler des beliebten Spiels Overwatch 2 bei Blizzard haben sich gewerkschaftlich organisiert, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Mitarbeiter zu schützen.
Die Entscheidung der Overwatch 2-Entwickler bei Blizzard, sich gewerkschaftlich zu organisieren, markiert einen bedeutenden Schritt in der Videospielindustrie. Mit fast 200 Entwicklern, die sich der Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) angeschlossen haben, ist dies die zweite umfassende Gewerkschaftsbildung bei Blizzard nach der World of Warcraft-Gruppe im letzten Jahr. Diese Entwicklung folgt auf die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft, die bereits im Vorjahr zu erheblichen Umstrukturierungen und Entlassungen geführt hatte. Die Gewerkschaftsbildung wurde durch die Entlassungen Anfang 2024 beschleunigt, die viele Mitarbeiter unvorbereitet trafen. Simon Hedrick, ein Testanalyst bei Blizzard, betonte, dass der Schutz der Mitarbeiter im Mittelpunkt stehe. Die Entlassungen im Zuge der Microsoft-Übernahme waren ein Weckruf für viele, die sich nun für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Gewerkschaftsbildung waren die ungleichen Gehälter und die Einschränkungen beim Arbeiten von zu Hause aus. Die Mitarbeiter fordern auch klare Regelungen zu Überstunden, Urlaub und Abfindungen im Falle von Entlassungen. Die Gewerkschaft sieht in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch eine Chance, die Qualität der Spiele zu steigern. Die Unzufriedenheit wuchs, als im letzten Frühjahr Änderungen im Gewinnbeteiligungsprogramm dazu führten, dass die Overwatch 2-Mitarbeiter keine Boni erhielten. Foster Elmendorf, ein langjähriger Mitarbeiter, betonte, dass ohne Organisation Zugeständnisse schnell wieder zurückgenommen werden könnten. Die Gewerkschaftsbildung wurde nicht nur von Qualitätssicherungstestern vorangetrieben, sondern auch von anderen Disziplinen wie UI-Künstlern. Sadie Boyd, die kürzlich zu Blizzard stieß, sah die Gewerkschaft als Werkzeug, um über Themen wie den Einsatz von generativer KI zu verhandeln. Die Gewerkschaftsbildung bei Overwatch könnte auch andere Teams inspirieren, ähnliche Schritte zu unternehmen. Die Videospielindustrie steht an einem Wendepunkt, und die Organisierung der Overwatch-Mitarbeiter könnte ein Vorbild für andere Studios sein.
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