STUTTGART / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Bosch, der weltweit führende Automobilzulieferer, bereitet sich auf die Emission der größten Unternehmensanleihe seiner Geschichte vor. Ziel ist es, die Transformation und das Wachstum in den USA zu finanzieren.
Bosch, der größte Automobilzulieferer der Welt, plant die Emission einer Unternehmensanleihe in Milliardenhöhe, um strategische Übernahmen und Innovationsprojekte zu finanzieren, insbesondere in den USA. Trotz interner Widerstände und gesunkener Umsätze bleibt das Unternehmen optimistisch und strebt eine Zielrendite von sieben Prozent bis 2030 an.
Die geplante Anleihe soll frisches Kapital für die Übernahme des Klimaanlagengeschäfts von Johnson Controls und Hitachi sowie für den Ausbau der Chipfabrik in Kalifornien sichern. Diese Investitionen sind Teil einer umfassenden Strategie, die auf die Umstellung auf Elektromobilität und automatisiertes Fahren abzielt.
Der nicht börsennotierte Stiftungskonzern Bosch wird von Ratingagenturen mit der soliden Bonitätsnote „A“ eingestuft. Dennoch bewegt sich Bosch mit der neuen Emission auf Rekordniveau: Noch nie zuvor hat sich das Unternehmen in diesem Umfang Geld am Kapitalmarkt besorgt.
Die Platzierung erfolgt in einem günstigen Kapitalmarktumfeld. Trotz geopolitischer Spannungen und Zollrisiken sind die Risikoaufschläge für Investmentgrade-Anleihen derzeit moderat. Auch die Investorennachfrage ist stabil, nachdem der Markt für Euro-Bonds im bisherigen Jahresverlauf eingebrochen war.
Mit dem Mittelzufluss will Bosch auch einen befristeten Brückenkredit über vier Milliarden Euro refinanzieren, den das Unternehmen im Zusammenhang mit seiner M&A-Offensive aufgenommen hatte. Parallel dazu wurde die revolvierende Kreditlinie von fünf auf sieben Milliarden Euro aufgestockt.
Der Kapitalbedarf ist hoch, da die Umstellung auf Elektromobilität und automatisiertes Fahren hohe Vorleistungen erfordert. Trotz rückläufiger Umsätze hält Bosch an der Zielrendite von sieben Prozent bis 2030 fest – vergangenes Jahr lag sie bei nur 3,5 Prozent.
Gleichzeitig wächst der interne Widerstand: Betriebsrat und Gewerkschaften protestieren gegen den angekündigten Abbau von 13.000 Stellen weltweit. Für die Personalmaßnahmen hat Bosch allein im vergangenen Jahr Rückstellungen von 1,6 Milliarden Euro gebildet.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Kurs klar: Bosch-Chef Stefan Hartung betont, der Konzern werde die technologische Zukunft aktiv mitgestalten – auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Die nun geplante Rekordanleihe soll dafür den finanziellen Rahmen schaffen.
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