BRASILIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein massiver Cyberangriff auf brasilianische Finanzinstitutionen hat die Zentralbank des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Am 30. Juni drangen Hacker in das Reservekonto von sechs Finanzinstituten ein und erbeuteten rund 140 Millionen US-Dollar. Die Täter nutzten dabei die Infrastruktur der C&M Software, was zu einer sofortigen Reaktion der Zentralbank führte.
Der spektakuläre Diebstahl von 140 Millionen US-Dollar durch einen Cyberangriff auf brasilianische Finanzinstitute hat die Zentralbank Brasiliens in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Täter drangen am 30. Juni in das Reservekonto von sechs Finanzinstituten ein und nutzten dabei die Infrastruktur der C&M Software. Diese Software verbindet die Zentralbank mit lokalen Banken und anderen Finanzinstitutionen. Die Zentralbank reagierte umgehend und setzte die C&M Software vorübergehend außer Betrieb, um weitere Schäden zu verhindern.
Ein Großteil der gestohlenen Gelder, etwa 30 bis 40 Millionen US-Dollar, wurde in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Tether umgewandelt. Diese Umwandlung erfolgte über lateinamerikanische Over-the-Counter (OTC) Broker und Krypto-Börsen. Die brasilianischen Behörden vermuten, dass ein Teil des Geldes über die PIX-Zahlungsinfrastruktur des Landes gewaschen wurde, ein System, das von der Zentralbank entwickelt wurde, um Sofortzahlungen zu ermöglichen.
Die Ermittlungen der brasilianischen Bundespolizei konzentrieren sich auf die Aufklärung der Verantwortlichen hinter dem Hackerangriff sowie auf die Identifizierung weiterer Nutznießer des Betrugs. Die Ermittler haben bereits festgestellt, dass der Angriff durch eine interne Kompromittierung ermöglicht wurde. João Nazareno Roque, ein Mitarbeiter von C&M Software, gestand, Unternehmenszugangsdaten für 5.000 R$ an einen der Angreifer verkauft zu haben. Später erhielt er weitere 10.000 R$, um die Diebstahlsbefehle im System auszuführen.
Dieser Vorfall hat eine breite Diskussion über die Cybersicherheit im Fintech-Bereich, die Risiken von Drittanbietern und die regulatorische Aufsicht ausgelöst. Während die Ermittlungen noch andauern, haben sich die brasilianischen Behörden das Ziel gesetzt, solche Cyberverbrechen in Zukunft zu verhindern. Die Auswirkungen auf die Branche sind erheblich, da sie die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und einer strengeren Überwachung von Drittanbietern unterstreichen.
Die brasilianische Zentralbank arbeitet intensiv daran, die gestohlenen Gelder zurückzuholen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Diese Bemühungen sind Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Stärkung der Cybersicherheit und zur Verhinderung zukünftiger Angriffe. Experten betonen die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Finanzinstitutionen und Regulierungsbehörden, um die Sicherheit der Finanzinfrastruktur zu gewährleisten.
Die Diskussion über die Sicherheit von Finanztechnologien und die Rolle von Kryptowährungen bei der Geldwäsche wird durch diesen Vorfall weiter angeheizt. Die brasilianischen Behörden stehen vor der Herausforderung, die Balance zwischen der Förderung von Innovationen im Fintech-Bereich und der Gewährleistung der Sicherheit der Finanzsysteme zu finden. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Lehren aus diesem Vorfall zu ziehen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Integrität des Finanzsystems zu schützen.
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