PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – China hat sich als führender Investor im globalen Energiesektor etabliert und investiert nahezu so viel wie die USA und die EU zusammen. Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Trends, bei dem saubere Technologien im Mittelpunkt stehen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die globalen Energieinvestitionen bis 2025 einen Rekordwert von 3,3 Billionen US-Dollar erreichen werden. Ein Großteil dieser Investitionen, etwa 2,2 Billionen US-Dollar, fließt in saubere Technologien wie erneuerbare Energien, Kernkraft, Netze, Batteriespeicher und Effizienzmaßnahmen. Diese Summe ist doppelt so hoch wie die Investitionen in fossile Brennstoffe.
Fatih Birol, der Exekutivdirektor der IEA, betont, dass Länder daran arbeiten, sich gegen zukünftige Schocks im Energiesektor abzusichern. Die Energieversorgungssicherheit treibt das Wachstum der globalen Investitionen voran, trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die den Ausblick für die Energiewelt trüben.
China hat seine Position als weltweit führender Energieinvestor gefestigt und investiert nahezu so viel wie die USA und die EU zusammen. Während China 2015 die USA nur knapp überholte, hat es heute insbesondere im Bereich der sauberen Energien einen deutlichen Vorsprung. In den letzten zehn Jahren hat China seinen Anteil an den globalen Investitionen in saubere Energie von 25 % auf fast 33 % gesteigert, dank massiver Investitionen in Solar-, Wind-, Wasser-, Kernenergie, Elektrofahrzeuge und Batterien.
Die Investitionen in Solarenergie sind erneut führend. Sowohl in Dach- als auch in großflächige Solaranlagen wird in diesem Jahr voraussichtlich 450 Milliarden US-Dollar investiert, mehr als in jede andere Energietechnologie weltweit. Auch der Batteriespeicher erlebt einen Aufschwung und soll bis 2025 65 Milliarden US-Dollar erreichen. Die Investitionen in Kernenergie steigen ebenfalls, mit einem Anstieg der Kapitalflüsse um 50 % in fünf Jahren auf etwa 75 Milliarden US-Dollar.
Der globale Energiemix verändert sich weiter. 2015 übertrafen die Investitionen in fossile Brennstoffe die Ausgaben für Elektrizität um 30 %. In diesem Jahr werden die Investitionen in Elektrizität, einschließlich Erzeugung, Netze und Speicherung, voraussichtlich 50 % höher sein als die Ausgaben für Öl, Gas und Kohle.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Die Investitionen in Netze, die bei 400 Milliarden US-Dollar pro Jahr liegen, halten nicht mit dem Tempo der neuen Erzeugung und Elektrifizierung Schritt. Dies ist ein Warnsignal für die Sicherheit der Stromversorgung. Die IEA warnt, dass die Investitionen in Netze schnell aufholen müssen, aber Engpässe wie Genehmigungsverzögerungen und enge Lieferketten für Kabel und Transformatoren bremsen den Fortschritt.
China und Indien investieren weiterhin in Kohle. 2024 begann China mit dem Bau von fast 100 Gigawatt neuer Kohlekraftwerke, was die globalen Genehmigungen für Kohleprojekte auf den höchsten Stand seit 2015 bringt.
Gleichzeitig wird erwartet, dass die Investitionen in Öl in diesem Jahr um 6 % sinken – der erste Rückgang seit dem COVID-Absturz im Jahr 2020. Dies ist hauptsächlich auf geringere Ausgaben für US-Schieferöl zurückzuführen. Auf der anderen Seite boomen die Investitionen in verflüssigtes Erdgas (LNG), insbesondere in den USA, Katar und Kanada. Zwischen 2026 und 2028 wird das LNG-Kapazitätswachstum das größte aller Zeiten sein.
Ein besorgniserregender Punkt des Berichts: Afrika bleibt zurück. Trotz eines Anteils von 20 % an der Weltbevölkerung zieht der Kontinent nur 2 % der globalen Investitionen in saubere Energie an. Die gesamten Energieinvestitionen in Afrika sind in den letzten zehn Jahren um ein Drittel gesunken. Die IEA sagt, dass die öffentliche Finanzierung schnell hochgefahren werden muss, um privates Kapital freizusetzen und die Lücke in den Entwicklungsländern zu schließen.
Fazit: Saubere Energie boomt, Solarenergie führt weiterhin, und China dominiert die globalen Ausgaben. Doch wenn die Netzaufrüstungen nicht aufholen und die Investitionslücke im globalen Süden nicht geschlossen wird, könnten der Zugang zu Energie und die Klimaziele ins Hintertreffen geraten.
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