SHANGHAI / LONDON (IT BOLTWISE) – Der chinesische Immobilienmarkt, einst ein Symbol für unaufhaltsames Wachstum, steht vor einer möglichen Wende. Nach Jahren der Unsicherheit und des wirtschaftlichen Rückgangs zeigt sich ein Hoffnungsschimmer, der jedoch von anhaltenden Risiken überschattet wird.
Der Verkauf einer Luxusvilla in Shanghai für 38 Millionen Dollar hat kürzlich Schlagzeilen gemacht und wird als Symbol für eine mögliche Trendwende im chinesischen Immobilienmarkt gesehen. Diese Transaktion ist mehr als nur ein Verkauf; sie steht für eine vorsichtige Erholung in einem Sektor, der seit Jahren von Krisen geplagt ist. Die chinesische Bauwirtschaft, die einst ein Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes ausmachte, hat in den letzten Jahren einen dramatischen Rückgang erlebt.
Die Krise begann 2020, als die Regierung in Peking strenge Kreditregeln einführte, um das spekulative Treiben der Baukonzerne zu bremsen. Dies führte zu einem Dominoeffekt, der große Unternehmen wie Evergrande und Country Garden in die Zahlungsunfähigkeit trieb. Millionen von Wohnungen wurden gebaut, blieben jedoch leer, was das Vertrauen der Verbraucher erschütterte und den Konsum einbrechen ließ.
In den großen Metropolen Chinas, insbesondere in Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen, zeigt sich nun eine leichte Stabilisierung. Der Verkaufsüberhang hat sich laut Datenanbieter CRIC auf etwa 12,5 Monate reduziert, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den fast 20 Monaten Mitte 2024 darstellt. Besonders in Shanghai sind die Transaktionen von Februar bis April im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wobei die Preise für Luxusimmobilien besonders stark anziehen.
Die chinesische Regierung hat ihren Kurs angepasst und unterstützt den Markt mit verschiedenen Maßnahmen. Lokale Regierungen kaufen systematisch unverkaufte Wohnungen auf und finanzieren Sanierungen. Zudem hat die Zentralbank den Leitzins gesenkt, um die Hypothekenbelastung für Käufer zu reduzieren. Ein weiteres Konjunkturpaket sieht die Sanierung maroder Stadtteile vor, was die Nachfrage nach neuen Wohnungen ankurbeln könnte.
Trotz dieser positiven Signale bleibt die Lage in den kleineren Städten angespannt. In vielen Tier-3- und Tier-4-Städten übersteigt das Angebot die Nachfrage bei weitem. Analysten erwarten, dass die Preise dort auch 2025 weiter sinken könnten. Der schwelende Handelskonflikt mit den USA belastet zusätzlich das Vertrauen der Konsumenten in exportstarken Regionen.
Analysten warnen, dass ohne weiteres staatliches Eingreifen eine echte Erholung des Marktes kaum möglich ist. Die strukturellen Schwächen, wie die hohe Verschuldung der Bauwirtschaft und das angeschlagene Vertrauen der Verbraucher, sind noch ungelöst. Der Immobilienmarkt ist längst kein reines Wirtschaftsproblem mehr, sondern auch politisch aufgeladen, da ein stabiler Markt die Machtbasis der Kommunistischen Partei sichert.
Obwohl der Verkauf der Luxusvilla in Shanghai ein starkes Symbol ist, bleibt der Weg zu einem nachhaltigen Aufschwung steinig. Die Millionen unverkauften Wohnungen in den Provinzstädten und die fragile Konsumentenstimmung sind nach wie vor gewaltige Herausforderungen. Dennoch scheint der schlimmste Schock der Krise vorerst überwunden zu sein.
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