Chinas Militärische Expansion im Südchinesischen Meer: Eine Analyse

SÜDCHINESISCHES MEER / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen im Südchinesischen Meer werfen ein neues Licht auf Chinas militärische Ambitionen in der Region.

Die jüngsten Satellitenbilder, die von der Asia Maritime Transparency Initiative (AMTI) veröffentlicht wurden, zeigen die beeindruckende und zugleich besorgniserregende militärische Expansion Chinas im Südchinesischen Meer. Diese Bilder enthüllen eine 3.200 Hektar große Infrastruktur, die aus militärischen Basen besteht, von denen einige in der Lage sind, nukleare Bomber zu starten. Diese Entwicklung hat weitreichende geopolitische Implikationen, da China seine Präsenz in einer der umstrittensten Regionen der Welt weiter ausbaut.

Die Bilder von Mischief Reef, einem der zentralen Punkte dieser Expansion, zeigen ausgedehnte Start- und Landebahnen, Raketenunterstände und große Flugzeughangars, die eine hochentwickelte militärische Infrastruktur darstellen. Laut Gregory Poling, Direktor der AMTI, umfasst diese Infrastruktur Häfen, mehr als 72 Hangars für Kampfflugzeuge, Boden-Luft-Raketen und Anti-Schiff-Raketenstellungen sowie umfangreiche Radar-, Sensor- und Kommunikationsanlagen.

China kontrolliert derzeit 20 Außenposten auf den Paracel-Inseln und sieben auf den Spratly-Inseln. Von diesen wurden vier in voll funktionsfähige Marine- und Luftwaffenstützpunkte umgewandelt. Diese strategische Kontrolle ermöglicht es China, seine militärische Macht in der Region zu projizieren und seine territorialen Ansprüche zu untermauern, die von mehreren asiatischen Ländern bestritten werden.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten, beobachten diese Entwicklungen mit Sorge. Ein internationales Schiedsgericht hatte 2016 entschieden, dass Chinas weitreichende Ansprüche im Südchinesischen Meer keine Grundlage im internationalen Recht haben, eine Entscheidung, die von Peking abgelehnt wurde. China argumentiert, dass seine militärische Expansion defensiv sei und dem Schutz seiner souveränen Rechte diene.

Im Mai dieses Jahres landeten zwei der fortschrittlichsten Bomber Chinas auf den umstrittenen Paracel-Inseln, was als Signal für Pekings wachsende militärische Fähigkeiten gewertet wird. Diese Bomber, die H-6, gelten als potenzielle Bedrohung für US-Stützpunkte in der Region und wurden auch bei Militärübungen rund um Taiwan eingesetzt.

Die strategische Bedeutung dieser Entwicklungen kann nicht unterschätzt werden. Die Präsenz von Langstreckenbombern auf den Paracel-Inseln zeigt, dass China bereit ist, seine militärische Macht in der Region zu demonstrieren und möglicherweise auch zu nutzen. Dies könnte die Spannungen mit den USA und anderen Ländern weiter verschärfen, die ebenfalls Ansprüche im Südchinesischen Meer haben.

Die langfristigen Auswirkungen dieser militärischen Expansion sind noch unklar, aber sie könnten die geopolitische Landschaft in Asien erheblich verändern. Experten warnen, dass die fortgesetzte Militarisierung des Südchinesischen Meeres das Risiko von Konflikten in der Region erhöhen könnte, insbesondere wenn keine diplomatischen Lösungen gefunden werden.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!