LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang erhebt sich das Ryugyong Hotel, ein gigantisches Bauwerk, das mehr als nur ein architektonisches Projekt darstellt. Es ist ein Symbol für die wirtschaftlichen und politischen Widersprüche des Landes.
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Das Ryugyong Hotel in Pjöngjang ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Ambitionen und Herausforderungen Nordkoreas. Mit einer Höhe von 330 Metern und seiner markanten Pyramidenform dominiert es die Skyline der Stadt. Ursprünglich als Zeichen des technischen Fortschritts geplant, steht es heute als Mahnmal für die strategische Selbstüberschätzung eines isolierten Staates. Trotz seiner beeindruckenden Fassade hat das Hotel seit über 30 Jahren keinen einzigen Gast beherbergt.
Die Bauarbeiten begannen 1987, motiviert durch den Wunsch, Südkorea architektonisch zu übertrumpfen, das damals die Olympischen Spiele 1988 ausrichtete. Doch der Zerfall der Sowjetunion und die daraus resultierende wirtschaftliche Krise führten 1992 zu einem Baustopp. Seitdem ist das Hotel äußerlich fertiggestellt, aber im Inneren bleibt es eine leere Betonstruktur ohne Strom- oder Wasseranschlüsse.
Seit 2018 wird die Fassade des Ryugyong Hotels mit großflächigen LED-Inszenierungen beleuchtet, die politische Parolen und Staatsmythen über den Nachthimmel flackern lassen. Diese Inszenierungen sind Teil der Bemühungen, das Hotel als ideologisches Monument zu nutzen, obwohl es im Inneren ungenutzt bleibt. Die ägyptische Orascom-Gruppe hat seit 2008 punktuelle Ausbauarbeiten übernommen, jedoch hauptsächlich an der Glasfassade.
In einem überraschenden Schritt plant Nordkorea nun, das Hotel wirtschaftlich zu nutzen, indem es ausländische Investoren für den Betrieb eines Casinos sucht. Dieses Vorhaben steht im Widerspruch zur sozialistischen Ideologie des Landes, könnte aber dringend benötigte Devisen einbringen. Das Ryugyong Hotel bleibt somit ein Sinnbild für die schizophrene Wirtschaftspolitik Nordkoreas: außen modern, innen leer; offiziell souverän, tatsächlich abhängig von ausländischem Kapital.
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