Das wachsende Durchschnittsalter der Gamer in Deutschland

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Welt der Videospiele ist längst nicht mehr nur ein Spielplatz für Kinder und Jugendliche. In Deutschland zeigt sich ein bemerkenswerter Trend: Das Durchschnittsalter der Gamer steigt kontinuierlich und liegt nun bei 39,5 Jahren.

Die Zeiten, in denen Videospiele als Domäne der Jugend galten, sind vorbei. In Deutschland hat sich das Bild der Gamer-Gemeinschaft in den letzten Jahren stark verändert. Eine aktuelle Studie des Branchenverbands Game zeigt, dass das Durchschnittsalter der Spieler mittlerweile bei 39,5 Jahren liegt. Diese Entwicklung ist nicht nur auf die anhaltende Treue langjähriger Gamer zurückzuführen, sondern auch auf den wachsenden Anteil der sogenannten ‘Silver Gamer’.

Ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg ist die demografische Entwicklung. Viele der heutigen Spieler haben ihre Leidenschaft für Videospiele bereits in den 80er und 90er Jahren mit Konsolen wie dem Gameboy oder dem Mega Drive entdeckt und sind dem Hobby bis heute treu geblieben. Gleichzeitig entdecken immer mehr Menschen über 60 Jahre die Welt der Spiele für sich, insbesondere durch leicht zugängliche und oft kostenlose Spiele auf Smartphones und Tablets.

Die Popularität von Videospielen in Deutschland ist ungebrochen. Laut einer Umfrage spielen 59 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 6 und 69 Jahren zumindest gelegentlich an Konsole, PC oder Smartphone. Das entspricht etwa 37,5 Millionen Menschen. Bemerkenswert ist dabei die nahezu ausgeglichene Geschlechterverteilung unter den Spielern, mit 52 Prozent Männern und 48 Prozent Frauen.

Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands Game, betont, dass Videospiele Menschen jeden Alters begeistern. Besonders der Anteil älterer Spielerinnen und Spieler wachse stark. Diese Entwicklung zeigt, dass Videospiele längst ein fester Bestandteil der Freizeitgestaltung in allen Altersgruppen sind.

Interessanterweise spiegelt sich das wachsende Interesse an Videospielen nicht automatisch im Umsatzwachstum der Branche wider. Im Jahr 2024 setzte die Games-Industrie in Deutschland rund 9,4 Milliarden Euro um, was einem Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein Grund dafür könnte die hohe Nachfrage nach Hardware während der Corona-Pandemie sein, die zu einem temporären Umsatzhoch führte.

Die Bedeutung der Videospielbranche wird auch durch Veranstaltungen wie den Deutschen Computerspielpreis unterstrichen, der im Mai 2025 in Berlin stattfinden wird. Hier werden die besten Spieleentwickler mit einem Gesamtpreisgeld von 800.000 Euro ausgezeichnet. Solche Events zeigen, dass die Branche trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weiterhin eine wichtige Rolle in der deutschen Kultur- und Wirtschaftsszene spielt.

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