BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland erreicht eine neue Phase. Ab dem 1. Oktober sind Arztpraxen verpflichtet, relevante Daten in die ePA zu laden, was das Interesse der Versicherten an diesem digitalen Gesundheitstool weiter steigern könnte. Bereits über 1,37 Millionen Versicherte haben ihre ePA aktiviert, und die Krankenkassen erwarten einen deutlichen Anstieg der Nutzung.

Die elektronische Patientenakte (ePA) steht in Deutschland vor einem entscheidenden Wandel. Ab dem 1. Oktober sind Arztpraxen verpflichtet, relevante medizinische Daten in die ePA ihrer Patienten zu laden. Diese Maßnahme könnte die Art und Weise, wie Gesundheitsdaten verwaltet und genutzt werden, grundlegend verändern. Bereits jetzt haben über 1,37 Millionen Versicherte ihre ePA aktiviert, ein Anstieg von 170.000 seit Juli. Insgesamt wurden bereits 45 Millionen elektronische Akten angelegt, was das Potenzial dieser Technologie unterstreicht.
Carola Reimann, Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, betont die Bedeutung dieser neuen Phase. Sie erwartet, dass die verpflichtende Befüllung der ePA den Kontakt der Versicherten mit dem System erheblich erhöhen wird. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), sieht die aktuelle Phase als entscheidend an. Er ist der Meinung, dass die ePA ihr volles Potenzial nur entfalten kann, wenn sie bei jedem Arztbesuch selbstverständlich genutzt wird.
Seit Januar wurden rund 70 Millionen ePAs für die über 74 Millionen gesetzlich Versicherten eingerichtet. Die Nutzung bleibt jedoch freiwillig, auch wenn Praxen nun verpflichtet sind, Daten einzutragen. Baas unterstreicht, dass Patienten darauf vertrauen können müssen, dass ihre medizinischen Informationen vollständig und sicher gespeichert sind. Der reibungslose Anschluss aller Gesundheitseinrichtungen an das System wird als essenziell betrachtet.
Kritik an der bisherigen Einführung der ePA kommt vom Sozialverband Deutschland, der den Prozess als zu bürokratisch und wenig transparent empfindet. Der Ruf nach mehr Barrierefreiheit und Aufklärung wird laut. Derzeit sind etwa 58.000 Arztpraxen, 19.700 Zahnarztpraxen, 6.500 Apotheken und 727 Kliniken an das System angeschlossen. Die Nutzung der ePA bleibt für Patienten optional, wobei beim Einstecken der Versichertenkarte automatisch ein 90-tägiges Zugriffsrecht erteilt wird.
Um die Nutzung der ePA weiter zu fördern, ist geplant, die technische Ausstattung der Praxen zu verbessern. Die Gematik, die für die Digitalisierung im Gesundheitswesen zuständig ist, rechnet damit, dass mehr als 90 Prozent der medizinischen Einrichtungen bis zum 1. Oktober entsprechend ausgestattet sind, auch wenn es vereinzelt noch an Softwaremodulen fehlt.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Projektleiter Facility Management für innovative Großprojekte (KI-Campus) mit Fokus Logistik (m/w/d)

Bauprojektleiter Technische Gebäudeausrüstung (TGA) für KI- Rechenzentrumprojekte (m/w/d); HN oder B

Anwendungsberater KI m/w/d

Softwareingenieur – Künstliche Intelligenz (all genders)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Elektronische Patientenakte: Neue Phase der Gesundheitsversorgung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Elektronische Patientenakte: Neue Phase der Gesundheitsversorgung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Elektronische Patientenakte: Neue Phase der Gesundheitsversorgung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!