FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der DAX hat seine Seitwärtsphase beendet und ein neues Allzeithoch erreicht, während die europäischen Märkte uneinheitlich bleiben. Trotz geopolitischer Risiken und gemischter Unternehmensnachrichten zeigt der deutsche Leitindex Stärke. Besonders die Infrastrukturaktien profitieren von neuen Investitionen der Bundesregierung.

Die europäischen Aktienmärkte zeigten am Donnerstag ein uneinheitliches Bild, wobei der DAX seine Seitwärtsphase mit einem neuen Allzeithoch beendete. Der deutsche Leitindex stieg um 0,1 Prozent auf 24.611 Punkte und erreichte im Tagesverlauf 24.771 Punkte. Diese Entwicklung markiert das Ende einer seit Juli andauernden Konsolidierung. Im Gegensatz dazu verlor der Euro-Stoxx-50 an Schwung und schloss 0,4 Prozent tiefer bei 5.626 Punkten.
Ein wesentlicher Faktor für die positive Entwicklung des DAX war die Entscheidung der Bundesregierung, zusätzliche 3 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren. Diese Nachricht sorgte für einen Anstieg der Aktien von Unternehmen wie Heidelberg Materials, Bilfinger und Hochtief, die um 2,9 Prozent, 4,1 Prozent und 4,2 Prozent zulegten. Die geopolitischen Risiken im Nahen Osten wurden aufgrund eines Friedensplans zwischen Israel und der Hamas als geringer eingestuft, was die Risikoprämie der Region senkte.
Auf der anderen Seite enttäuschte Gerresheimer die Aktionäre mit einer erneuten Gewinnwarnung, was zu einem Kurssturz von 18,2 Prozent führte. Das Unternehmen hatte bereits zum dritten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognosen nach unten korrigiert. Analysten von Bernstein beschrieben das Jahr für Gerresheimer als desaströs, da die Umsätze und Gewinne deutlich unter den Erwartungen lagen. Auch Michelin und Ferrari mussten Kursverluste hinnehmen, nachdem sie die Markterwartungen nicht erfüllen konnten.
Ein Lichtblick war der erfolgreiche Börsengang des Prothesenherstellers Ottobock, dessen Aktienkurs am ersten Handelstag um 4,5 Prozent über dem Ausgabepreis lag. Dies war der bisher größte Börsengang des Jahres an der Frankfurter Börse. Insgesamt bleibt der europäische Aktienmarkt von Unsicherheiten geprägt, doch die Investitionen in die Infrastruktur und die Stabilisierung geopolitischer Risiken könnten positive Impulse für die Zukunft setzen.

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