BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Im EU-Parlament wird derzeit intensiv über die Benennung pflanzlicher Lebensmittel diskutiert. Ein Verbot von Begriffen wie ‘Veggie-Burger’ steht zur Debatte, um Verwechslungen mit tierischen Produkten zu vermeiden. Während Befürworter Klarheit fordern, warnen Kritiker vor unnötigen Marktbeschränkungen.

Die Diskussion im Europaparlament über die Benennung pflanzlicher Lebensmittel hat eine breite Debatte ausgelöst. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Begriffe wie ‘Veggie-Burger’ oder ‘Tofu-Wurst’ verboten werden sollten, um eine klare Unterscheidung zu tierischen Produkten zu gewährleisten. Diese Initiative zielt darauf ab, Begriffe wie ‘Steak’, ‘Schnitzel’, ‘Hamburger’ und ‘Wurst’ ausschließlich für Produkte tierischen Ursprungs zu reservieren.
Befürworter dieser Regelung, wie Celine Imart von der Europäischen Volkspartei, argumentieren, dass die Nährwerte pflanzlicher Alternativen nicht mit denen der Originalprodukte übereinstimmen und daher eine klare Abgrenzung erforderlich sei. Sie betonen zudem die Notwendigkeit, die traditionelle Landwirtschaft und ihre Produkte zu schützen.
Auf der anderen Seite stehen Verbraucherschützer und Vertreter der fleischlosen Lebensmittelindustrie, die vor einer unnötigen Marktregulierung warnen. Kritiker wie Chris Methmann von foodwatch werfen der Fleischindustrie Lobbyismus vor und bezweifeln die Sinnhaftigkeit eines solchen Verbots. Stephanie Wetzel vom Verbraucherzentrale Bundesverband betont, dass Konsumenten in der Regel genau wissen, was sie kaufen, wenn pflanzliche Produkte entsprechende Namen tragen.
Unternehmen und Handelsketten wie Aldi Süd, Lidl, Burger King und Beyond Meat haben sich in einem offenen Brief gegen das geplante Verbot ausgesprochen. Sie argumentieren, dass vertraute Bezeichnungen die Verbraucherentscheidungen erleichtern und ein Verbot den florierenden Markt für pflanzliche Produkte gefährden könnte.
Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass die deutsche Bevölkerung in dieser Frage gespalten ist. Die Bundesregierung hat bislang keine klare Position bezogen und verweist auf das Recht der Bürger auf selbstbestimmte Ernährungsentscheidungen. Der Markt für pflanzliche Ersatzprodukte wächst weiter, während der Fleischkonsum in Deutschland zuletzt leicht gestiegen ist, insbesondere durch Geflügelfleisch.
Ob das Parlament letztlich eine Mehrheit für die vorgeschlagenen neuen Regelungen findet, bleibt abzuwarten. Die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten stehen noch bevor, und unter der dänischen Ratspräsidentschaft wird auf schnelle Einigungen gehofft.

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