MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Abwehr von Drohnen an Verkehrsflughäfen stellt eine komplexe Herausforderung dar. Während der Abschuss von Drohnen als letztes Mittel gilt, bergen alternative Technologien ebenfalls Risiken und Chancen. Experten fordern eine bessere rechtliche und technologische Infrastruktur, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Die zunehmende Präsenz von Drohnen über Verkehrsflughäfen stellt eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit dar. Laut der Expertin Verena Jackson von der Universität der Bundeswehr in München ist der Abschuss von Drohnen nur als Ultima Ratio zulässig. Diese Maßnahme darf nur ergriffen werden, wenn eine konkrete Gefahr für Menschen oder kritische Infrastruktur besteht und mildere Mittel nicht greifen. Trotz der technischen Machbarkeit birgt der Abschuss erhebliche Risiken, wie herabstürzende Trümmerteile oder mögliche explosive Ladungen.
In der Praxis wird der Abschuss von Drohnen selten als echte Alternative betrachtet. Dies zeigte sich auch bei den jüngsten Vorfällen an skandinavischen Flughäfen, wo der Abschuss aufgrund der Risiken nicht in Betracht gezogen wurde. Stattdessen gibt es eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, Drohnen zu begegnen. Diese reichen von passiven Erkennungssystemen über Funk- und Radarsensoren bis hin zu aktiven Abwehrmaßnahmen wie Funkstörungen, GPS-Spoofing, Abfangdrohnen oder Netzwerfern.
Jede dieser Technologien hat ihre Vor- und Nachteile und muss im Einzelfall geprüft werden. So können Störsender nicht nur die Drohne, sondern auch die zivile Kommunikation beeinträchtigen. Deutschland ist bei der Drohnenabwehr nicht schlechter aufgestellt als andere europäische Staaten, jedoch sieht Jackson Potenzial in der Förderung der gut aufgestellten Startup-Szene. Eine Vereinfachung der Testmöglichkeiten neuer Systeme und eine Straffung der Beschaffungsprozesse der Sicherheitsbehörden wären wünschenswert.
Ein weiteres Problem stellt der fragmentierte rechtliche Rahmen in Deutschland dar. Die Zuständigkeiten sind stark zersplittert, was in der Praxis zu Unsicherheit und einer Bremsung der Effektivität führt. Im Ernstfall führt dies zu Unklarheiten darüber, wer was und wann rechtlich darf, was einen Nachteil im internationalen Vergleich darstellt. Eine klare rechtliche Struktur könnte die Effektivität der Drohnenabwehr erheblich verbessern und die Sicherheit an Verkehrsflughäfen erhöhen.

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