Dürr korrigiert Auftragserwartungen für 2025, hält aber an Umsatzprognose fest

STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat seine Prognose für den Auftragseingang im Jahr 2025 nach unten korrigiert. Trotz eines schwachen zweiten Quartals und einer zurückhaltenden Nachfrage hält das Unternehmen jedoch an seiner Umsatzprognose fest.

Der Maschinen- und Autozulieferer Dürr hat seine Erwartungen für den Auftragseingang im Jahr 2025 nach unten angepasst. Das Unternehmen rechnet nun mit Bestellungen in Höhe von 3,8 bis 4,1 Milliarden Euro, nachdem ursprünglich ein höheres Volumen von 4,3 bis 4,7 Milliarden Euro prognostiziert wurde. Diese Anpassung erfolgt vor dem Hintergrund eines schwachen zweiten Quartals, in dem der Auftragseingang auf 807 Millionen Euro sank.

Trotz der reduzierten Auftragserwartungen hält Dürr an seiner Umsatzprognose fest. Das Unternehmen bestätigt die geplante Umsatzspanne von 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro, sieht jedoch die realisierbaren Umsätze eher am unteren Ende dieser Skala. Auch das erwartete Ergebnis nach Steuern bleibt unverändert bei 120 bis 170 Millionen Euro. Hierbei spielen diverse Sondereffekte eine Rolle, darunter der Verkauf des Umwelttechnikbereichs, der zwischen 160 und 190 Millionen Euro an Buchgewinnen einbringen könnte.

Die Anpassungen bei Dürr sind auch eine Reaktion auf die schleppende Entwicklung im Automobilsektor, der unter konjunkturellen Unsicherheiten und der zögerlichen Akzeptanz der Elektromobilität leidet. Diese Faktoren haben die Investitionsbereitschaft der Kunden beeinträchtigt, was sich direkt auf den Auftragseingang auswirkt. Zudem sieht sich das Unternehmen mit erheblichen Investitionsunwägbarkeiten konfrontiert, die sich aus internationalen Zollkonflikten ergeben.

Um auf die veränderten Marktbedingungen zu reagieren, plant Dürr strukturelle Anpassungen in den Verwaltungsabläufen. Das Unternehmen hat Rücklagen zwischen 40 und 50 Millionen Euro gebildet, um rund 500 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Maßnahme soll ab 2027 jährliche Einsparungen von 50 Millionen Euro ermöglichen.

Die Ankündigung der Anpassungen führte auf der Handelsplattform Tradegate zu einem Rückgang der Dürr-Aktie um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs. Dies spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider, die durch die aktuellen Herausforderungen im Automobilsektor und die globalen Handelskonflikte verstärkt wird.

Insgesamt zeigt sich, dass Dürr trotz der Herausforderungen an seiner strategischen Ausrichtung festhält. Das Unternehmen setzt auf Effizienzsteigerungen und strukturelle Anpassungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die angestrebten Ziele zu erreichen und die Marktposition zu stärken.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!