BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Qualität von Geflügelfleisch in deutschen Supermärkten steht erneut im Fokus der Kritik. Ein aktueller Bericht der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wirft der Einzelhandelskette Edeka vor, minderwertiges Geflügelfleisch anzubieten. Die Untersuchung, die auf umfangreichen Stichproben basiert, zeigt alarmierende Anzeichen von Muskelverfettung bei den Hühnerbrustfilets der Edeka-Eigenmarke ‘Gut & Günstig’.

Die Albert Schweitzer Stiftung hat in einer umfassenden Untersuchung die Qualität von Geflügelfleisch in Edeka-Filialen unter die Lupe genommen. Dabei wurden in 67 Filialen insgesamt 548 Proben entnommen, die bei fast 95 Prozent der Testkäufe Anzeichen von sogenanntem ‘White Striping’ aufwiesen. Diese Krankheit führt zu weißen Fettablagerungen im Muskelgewebe der Tiere und resultiert in einem höheren Fett- und einem geringeren Proteinanteil im Fleisch.
Die Stiftung macht systematische Probleme in der Zucht der Tiere verantwortlich, die für die Edeka-Produkte geschlachtet werden. Besonders betroffen sind Vögel, die auf schnelles Wachstum hin gezüchtet wurden, was zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gewebes führen kann. Diese Überzüchtung hat nicht nur Auswirkungen auf die Fleischqualität, sondern auch auf das Wohl der Tiere.
Edeka weist die Vorwürfe entschieden zurück und sieht sich zu Unrecht angeprangert. Ein Sprecher der Kette erklärte, dass Edeka in dem Bericht nur stellvertretend kritisiert werde, da die Kette sich nicht der ‘Europäischen Masthuhn-Initiative’ (ECC) angeschlossen habe. Diese Initiative verpflichtet zur Verwendung langsam und robust wachsender Rassen, um die Zuchtbedingungen zu verbessern.
Die Einzelhandelskette betont, dass sie bereits seit Jahren das Angebot an Geflügelprodukten in höheren Haltungsformen ausbaut. Ab 2030 sollen unter den Eigenmarken nur noch Fleischprodukte der Haltungsformen 3, 4 und 5 angeboten werden, die über den Kriterien der ECC liegen. Dennoch bleibt die Kritik der Albert Schweitzer Stiftung bestehen, die Edekas Tatenlosigkeit in der Erhöhung der Tierschutzstandards als unverantwortlich bezeichnet.
Die Diskussion um die Qualität von Geflügelfleisch und die damit verbundenen Zuchtbedingungen ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es Kritik an den Haltungsbedingungen in der Geflügelzucht, die oft auf Kosten der Tiergesundheit gehen. Branchenexperten fordern daher eine umfassende Reform der Zuchtpraktiken, um sowohl die Fleischqualität als auch das Tierwohl zu verbessern.
Die Zukunft der Geflügelzucht könnte in der verstärkten Nutzung von Rassen liegen, die langsamer wachsen und robuster sind. Dies würde nicht nur die Qualität des Fleisches verbessern, sondern auch die Lebensbedingungen der Tiere erheblich verbessern. Edeka steht nun vor der Herausforderung, seine Zuchtpraktiken zu überdenken und möglicherweise neue Standards zu setzen, um den steigenden Anforderungen von Verbrauchern und Tierschützern gerecht zu werden.

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