BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die elektronische Patientenakte (ePA) steht an einem entscheidenden Punkt, da die Nutzung durch Versicherte weiterhin stagniert. Experten warnen vor den möglichen Konsequenzen und fordern umfassendere Aufklärungsmaßnahmen.
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein zentrales Element der digitalen Gesundheitsversorgung in Deutschland, doch ihre Nutzung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Trotz der Einführung für rund 70 Millionen gesetzlich Versicherte nutzen nur wenige die Möglichkeit, ihre Gesundheitsdaten aktiv zu verwalten. Diese Zurückhaltung könnte weitreichende Folgen für das Gesundheitssystem haben, warnen Experten.
Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, äußerte sich besorgt über den mangelnden Fortschritt und forderte die Krankenkassen auf, intensivere Aufklärungsarbeit zu leisten. In einem Interview betonte er, dass ohne eine signifikante Steigerung der Nutzung die ePA ihre potenziellen Vorteile nicht entfalten könne. Die Krankenkassen haben bisher hauptsächlich allgemeine Informationen per Post versendet, was laut Beier nicht ausreicht.
Ein wesentlicher Grund für die geringe Nutzung ist der komplizierte Registrierungsprozess, der viele Versicherte abschreckt. Zudem gibt es technische Hürden, die den Zugang erschweren. Ab Oktober sollen wichtige Gesundheitsdaten verpflichtend in die ePA eingestellt werden, was die Nutzung in Praxen und Kliniken bundesweit ausweiten soll. Doch ohne eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit und Aufklärung bleibt der Erfolg fraglich.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz weist darauf hin, dass nicht nur die Krankenkassen, sondern auch die Leistungserbringer wie Ärzte und Kliniken in der Pflicht stehen, die Daten der Patienten in das System einzupflegen. Nur so kann die ePA effektiv genutzt werden. Die Verantwortung für eine erfolgreiche Implementierung liegt also bei allen Beteiligten im Gesundheitswesen.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt das Ausmaß der Herausforderung: Große Krankenkassen wie die Techniker Krankenkasse berichten von nur 750.000 aktiven Nutzern bei elf Millionen angelegten E-Akten. Ähnlich sieht es bei der Barmer und den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) aus. Diese Diskrepanz zwischen angelegten und aktiv genutzten Akten verdeutlicht den Handlungsbedarf.
Die Zukunft der ePA hängt maßgeblich davon ab, wie gut es gelingt, die Versicherten von den Vorteilen zu überzeugen und die technischen Hürden abzubauen. Eine erfolgreiche Integration der ePA in den Versorgungsalltag könnte die Gesundheitsversorgung in Deutschland nachhaltig verbessern. Doch dazu bedarf es eines gemeinsamen Kraftakts aller Beteiligten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Full Stack Developer (m/w/d) AI-Produkte

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell
Teamleiter Beratung - KI und Prozessoptimierung (m/w/d)

AI Literacy Manager (d/m/w)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Elektronische Patientenakte: Herausforderungen und Chancen für die Zukunft" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Elektronische Patientenakte: Herausforderungen und Chancen für die Zukunft" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Elektronische Patientenakte: Herausforderungen und Chancen für die Zukunft« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!