BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bundesnetzagentur hat in ihrem neuesten Bericht zur Versorgungssicherheit im Stromsektor Deutschlands die Notwendigkeit neuer Gaskraftwerke hervorgehoben. Bis 2035 könnten bis zu 36 Gigawatt an zusätzlicher Kapazität erforderlich sein, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten und Versorgungslücken zu vermeiden.

Die Bundesnetzagentur hat in ihrem jüngsten Bericht zur Versorgungssicherheit im Stromsektor Deutschlands die Bedeutung neuer Gaskraftwerke hervorgehoben. Laut der Analyse, die in Berlin veröffentlicht wurde, könnten bis 2035 je nach Entwicklung zwischen 22 und 36 Gigawatt an neuer Gaskraftwerksleistung erforderlich sein. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten und Versorgungslücken zu vermeiden.
Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD den Bau von bis zu 20 Gigawatt Gaskraftwerksleistung bis 2030 vereinbart. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche betonte, dass es keinen Anlass gebe, dieses Ziel zu korrigieren. Die Ausschreibungen für den Bau der Kraftwerke sollen noch in diesem Jahr beginnen, wobei die EU-Kommission den Plänen zustimmen muss.
Die Bundesnetzagentur untersuchte zwei Szenarien: Im Zielszenario wird das Erreichen der gesetzlichen Ausbauziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes unterstellt. Hier müssten bis 2035 rund 22 Gigawatt steuerbare Kapazitäten neu errichtet werden. In einem anderen Szenario, das Verzögerungen in der Energiewende unterstellt, könnte der Bedarf an steuerbaren Gaskraftwerken auf bis zu 36 Gigawatt steigen.
Der Bericht der Bundesnetzagentur wird von Experten als Weckruf an die Bundesregierung gesehen. Der Grüne Energiepolitiker Michael Kellner betonte, dass mehr Versorgungssicherheit durch den Ausbau erneuerbarer Energien erreicht werden könne. Verzögerungen in diesem Bereich könne sich Deutschland nicht leisten, da sie den Bedarf an fossilen Kraftwerken erhöhen würden.
Die Bedeutung von Speichern wird ebenfalls hervorgehoben. Bereits heute können sich Batteriespeicher im Strommarkt refinanzieren, was den Bedarf an zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten reduzieren könnte. Die Bundesnetzagentur betont, dass der Ausbau von Speichern und die Flexibilisierung der Stromnachfrage entscheidend für die Zukunft der Energieversorgung sind.

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