BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Angesichts der finanziellen Herausforderungen der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland wird eine Anpassung der Zuzahlungen für verschreibungspflichtige Medikamente diskutiert.

Die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Ein Vorschlag zur Entlastung der Kassen sieht eine Erhöhung der Zuzahlungen für verschreibungspflichtige Medikamente vor. Der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner hat angeregt, die Selbstbeteiligung der Patienten an die Inflationsentwicklung der vergangenen Jahre anzupassen. Diese Maßnahme könnte helfen, den erwarteten Anstieg der Krankenkassenbeiträge zu dämpfen.
Derzeit zahlen Patienten zwischen fünf und zehn Euro pro Medikament, eine Regelung, die seit Jahrzehnten unverändert ist. Greiner schlägt vor, diese Beträge inflationsbereinigt zu verdoppeln, was zu einer Zuzahlung von zehn bis maximal zwanzig Euro pro Medikament führen würde. Diese Anpassung könnte die Einnahmen aus Zuzahlungen verdoppeln, die derzeit bei etwa 2,5 Milliarden Euro liegen.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der sozialen Auswirkungen einer solchen Erhöhung. Eine höhere Selbstbeteiligung könnte dazu führen, dass mehr Medikamente von der Erstattung ausgeschlossen werden, da ihr Preis unterhalb der neuen Zuzahlungsgrenze liegen könnte. Zudem könnte die Zahl der Zuzahlungsbefreiten steigen, was die erwarteten Mehreinnahmen schmälern würde.
Um die finanzielle Lücke der Krankenkassen zu schließen, hält Greiner auch staatliche Zuschüsse für notwendig. Er argumentiert, dass Darlehen allein nicht ausreichen würden, da die Krankenkassen ohne Beitragserhöhungen kaum in der Lage wären, diese zurückzuzahlen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken unterstützt diesen Ansatz und plant, sich in den Haushaltsverhandlungen für Zuschüsse einzusetzen.
Der Bundesrechnungshof hat bereits vor einem weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge gewarnt. Prognosen zufolge könnten diese von derzeit 2,9 Prozent bis 2029 auf 4,05 Prozent steigen. Eine Erhöhung der Zuzahlungen könnte ein Schritt sein, um diese Entwicklung abzumildern, doch bleibt abzuwarten, wie sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln werden.

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