BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat eine neue Richtlinie verabschiedet, die darauf abzielt, die Lebensdauer von Smartphones und Tablets zu verlängern und deren Reparierbarkeit zu verbessern. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Menge an Elektroschrott zu reduzieren und die Nutzung wertvoller Ressourcen zu optimieren.
Die Europäische Union hat kürzlich eine weitreichende Richtlinie verabschiedet, die darauf abzielt, die Nachhaltigkeit von Smartphones und Tablets zu verbessern. Diese neuen Regelungen verpflichten Hersteller, Ersatzteile und Software-Updates über einen längeren Zeitraum bereitzustellen, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern und Elektroschrott zu reduzieren. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Plans, der bereits bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken erfolgreich umgesetzt wurde.
Ein zentrales Element der neuen Richtlinie ist die Einführung eines Energie-Labels, das nicht nur den Stromverbrauch, sondern auch die Akkulaufzeit, die Widerstandsfähigkeit bei Stürzen und die Reparierbarkeit der Geräte bewertet. Diese Kennzeichnung soll Verbrauchern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und Produkte zu wählen, die länger halten und einfacher zu reparieren sind.
Anna Cavazzini, EU-Abgeordnete der Grünen und Vorsitzende des Verbraucherschutzausschusses im EU-Parlament, betont die Bedeutung dieser Maßnahmen: „Je länger Produkte im Kreislauf bleiben und nicht weggeworfen werden, desto besser können wir ihre wertvollen Ressourcen nutzen.“ Diese Aussage unterstreicht das Ziel der EU, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Umweltbelastung durch Elektroschrott zu verringern.
Die neuen Mindestanforderungen der Ökodesign-Richtlinie schreiben vor, dass Akkus in Smartphones und Tablets nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität erreichen müssen. Zudem müssen Hersteller mindestens fünf Jahre nach dem Verkaufsstopp Sicherheits- und Betriebssystem-Updates bereitstellen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Geräte nicht nur länger funktionieren, sondern auch sicher bleiben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Richtlinie ist die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Hersteller müssen sicherstellen, dass Ersatzteile wie Akkus, Kameras oder Ladeanschlüsse für nicht mehr erhältliche Modelle noch mindestens sieben Jahre lang lieferbar sind. Diese Teile sollen innerhalb von fünf bis zehn Werktagen verfügbar sein, um eine schnelle Reparatur zu ermöglichen.
Ein häufig kritisierter Punkt der Richtlinie ist jedoch, dass sie keine Regelungen zu den Preisen der Ersatzteile enthält. Hersteller könnten weiterhin hohe Preise für Ersatzteile verlangen, was die Reparatur wirtschaftlich unattraktiv machen könnte. Anna Cavazzini räumt ein, dass in diesem Bereich noch Fragen offen sind und betont die Notwendigkeit eines funktionierenden Binnenmarktes für Second-Hand- oder recycelte Produkte.
Die EU-Kommission plant, im kommenden Jahr ein Kreislaufwirtschaftsgesetz vorzulegen, das diese Lücken schließen soll. Ziel ist es, die Menge an Elektroschrott deutlich zu reduzieren und die Lebensdauer von Geräten zu verlängern. Bereits umgesetzt wurde die USB-C-Pflicht, die seit Jahresbeginn für neue Smartphones, Tablets und Kameras in der EU gilt. Diese Maßnahme soll ebenfalls dazu beitragen, Elektroschrott zu verringern und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Eine längere Lebensdauer von Smartphones hätte auch positive Auswirkungen auf das Klima. Laut einer Studie könnten die klimaschädlichen Emissionen von Smartphones um etwa die Hälfte gesenkt werden, wenn sich die Nutzungsdauer auf fünf bis sieben Jahre verlängern würde. Diese Entwicklungen zeigen, dass die EU entschlossen ist, nachhaltige Lösungen zu fördern und die Umweltbelastung durch Elektroschrott zu reduzieren.
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