BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Kommission hat kürzlich eine optimistischere Haltung gegenüber ausländischen Stablecoins eingenommen, was in der Branche für Aufsehen sorgt.
Die Europäische Kommission hat eine weichere Haltung gegenüber Stablecoins eingenommen, was im Gegensatz zu den Bedenken der Europäischen Zentralbank (EZB) steht und in der Branche für Optimismus sorgt. Die EZB hatte zuvor vor den Risiken eines Bankansturms gewarnt, die durch die Mehrfachausgabe von Stablecoins in Europa und Drittländern entstehen könnten. Die Kommission hingegen hält solche Risiken für „höchst unwahrscheinlich“.
Ein Sprecher der Kommission erklärte, dass selbst im unwahrscheinlichen Fall eines Ansturms auf einen gemeinsam ausgegebenen Token die Rücknahmen hauptsächlich in Ländern wie den USA stattfinden würden, wo die meisten Token im Umlauf sind und der Großteil der Reserven gehalten wird. Diese Haltung der Kommission zur Mehrfachausgabe von Stablecoins in der EU und anderswo hat bedeutende Auswirkungen auf die Branche und wird von lokalen Beobachtern als großer Erfolg gewertet.
Im April hatte die EZB in einem Papier gewarnt, dass ein solches Schema das aufsichtsrechtliche Regime der EU für elektronische Geldtoken-Emittenten erheblich schwächen könnte, indem es die Wahrscheinlichkeit eines Ansturms erhöht. Die EZB argumentierte, dass EU-Emittenten möglicherweise nicht über genügend Reservevermögen unter der Aufsicht der EU-Behörden verfügen, um Rücknahmeanfragen sowohl von EU- als auch von Nicht-EU-Token-Inhabern zu erfüllen.
Die EZB warnte auch davor, dass die gemeinsame Ausgabe von Stablecoins mit Drittländern die finanzielle Stabilität untergraben könnte, indem sie die Schutzmaßnahmen für EU-Verbraucher schwächt und wichtige Schutzmaßnahmen der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) umgeht. Dies könnte es ausländischen Emittenten ermöglichen, fälschlicherweise die Einhaltung von EU-Standards zu behaupten und die regulatorische Verantwortung auf EU-Behörden zu verlagern.
Nach der Auseinandersetzung mit den Warnungen der EZB veröffentlichte die Kommission im Juni eine eingehende Analyse der Auswirkungen der gemeinsamen Stablecoin-Ausgabe mit Drittländern. In dieser Studie stellte die Kommission fest, dass es erhebliche institutionelle und regulatorische Hürden für eine breitere Akzeptanz ausländischer Stablecoins im Euroraum gibt.
Die Kommission verwies speziell auf Tether, den Emittenten von USDt, der weltweit größten Stablecoin nach Marktkapitalisierung, der sich weigerte, MiCA zu entsprechen. Gründe hierfür waren unter anderem die Anforderung, mindestens 60 % ihrer Reserven in europäischen Banken zu halten.
Juan Ignacio Ibañez, Mitglied des Technischen Komitees der MiCA Crypto Alliance, erklärte, dass der Ansatz der Kommission zur gemeinsamen Stablecoin-Ausgabe mit anderen Ländern bedeutet, dass die Behörde Emittenten wie Circle nicht zwingen wird, zwischen USDC-US und USDC-EU funktional zu unterscheiden. Dies sei eine sehr positive Nachricht und sogar eine Erleichterung, da ein wesentlicher Bestandteil des Wertes eines Stablecoins in seiner grenzüberschreitenden Nutzbarkeit liege.
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