LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz erheblicher Investitionen in die heimische Rüstungsindustrie stehen europäische Länder weiterhin vor großen Herausforderungen in den Bereichen Aufklärung, Raumfahrtzugang und Raketenabwehr. Ein aktueller Bericht zeigt, dass die Abhängigkeit von den USA in diesen Bereichen nach wie vor hoch ist.

Europäische Länder haben in den letzten Jahren ihre Verteidigungsausgaben erheblich erhöht, doch bleiben bedeutende Lücken in der Verteidigungsfähigkeit bestehen. Ein Bericht eines Londoner Think Tanks hebt hervor, dass trotz der Investitionen in heimische Waffensysteme die Abhängigkeit von den USA in kritischen Bereichen wie Aufklärung, Raumfahrtzugang und Raketenabwehr weiterhin groß ist.
Die Verteidigungsausstellung DSEI in London, eine der größten ihrer Art in Europa, zeigt dieses Jahr eine verstärkte Beteiligung europäischer Länder. Dennoch bleibt der Einfluss der USA deutlich sichtbar, da nur fünf der elf internationalen Pavillons von europäischen Staaten stammen.
Obwohl Europa seine Verteidigungsausgaben seit 2014 um fast 50 % erhöht hat, bestehen weiterhin erhebliche Defizite in der Einsatzbereitschaft. Der Bericht des International Institute for Strategic Studies (IISS) identifiziert insbesondere Mängel in der Aufklärung und Überwachung. Europäische Länder müssten bis zu 4,8 Milliarden US-Dollar investieren, um die von den USA bereitgestellten Plattformen zu ersetzen.
Ein weiteres Problemfeld ist der Zugang zum Weltraum. Trotz Bemühungen von Ländern wie Deutschland, Italien und den Niederlanden, ihre Raumfahrtkapazitäten auszubauen, bleibt Europa stark von den USA abhängig. SpaceX hat im ersten Halbjahr 2025 mehr Starts durchgeführt als die europäischen Ariane- und Vega-Systeme seit 2015 zusammen.
Auch bei der Fähigkeit zu Langstreckenangriffen gibt es Defizite. Mit Ausnahme von Frankreich und Großbritannien fehlen den europäischen Streitkräften ausreichend land- und seegestützte Raketen, um Ziele über 1.000 Kilometer zu erreichen. Dies schränkt ihre Fähigkeit ein, hochintensive Kriege zu führen.
Der Bericht zeigt zudem, dass der europäische Verteidigungsmarkt zunehmend auf nicht-NATO-Lieferanten angewiesen ist, insbesondere aus Brasilien, Israel und Südkorea. Die Exporte dieser Länder in den europäischen Verteidigungssektor sind zwischen 2018 und 2025 um fast 1.000 % gestiegen.
Schließlich bleibt die integrierte Luft- und Raketenabwehr Europas unterentwickelt. Es fehlt an ausreichender gestaffelter Luftverteidigung über kurze, mittlere und lange Distanzen, wobei selbst vorhandene Systeme nicht in ausreichender Menge verfügbar sind.

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