Exxon Mobil stoppt europäische Recyclingprojekte wegen EU-Vorschriften

BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Exxon Mobil hat beschlossen, seine europäischen Plastikrecycling-Projekte zu stoppen. Grund dafür sind neue EU-Vorschriften, die die Wirtschaftlichkeit dieser Projekte in Frage stellen. Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch hohe Energiepreise und internationale Konkurrenz unter Druck steht.

Exxon Mobil hat kürzlich angekündigt, seine geplanten Recyclingprojekte in Europa einzustellen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem neue EU-Vorschriften die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Projekte in Frage stellten. Jack Williams, Senior Vice President von Exxon Mobil, erklärte, dass die EU plant, die Menge an Recycling-Gutschriften zu begrenzen, die Unternehmen für die Verarbeitung in bestehenden petrochemischen Anlagen beanspruchen können. Diese Gutschriften sind für Exxon von Bedeutung, da sie es ermöglichen, Produkte aus recycelten Materialien zu einem höheren Preis zu verkaufen.

Die Entscheidung von Exxon Mobil fällt in eine Zeit, in der die Wettbewerbsfähigkeit Europas zunehmend unter Druck steht. Hohe Energiepreise, die Konkurrenz durch subventionierte chinesische Produkte und die Zölle der Trump-Regierung belasten die europäische Wirtschaft. Diese Faktoren setzen die Politik unter Druck, einige EU-Vorschriften zu lockern, um Europa wirtschaftsfreundlicher zu gestalten. Der CEO des texanischen Chemieunternehmens Huntsman Corp. äußerte kürzlich, dass Europa in vielen Sektoren nicht mehr investierbar sei, was er auf hohe Energiekosten und Bürokratie zurückführt.

Exxon Mobil hatte geplant, jährlich 80.000 Tonnen Kunststoff zu recyceln und 100 Millionen Euro in die beiden Projekte zu investieren. Chemisches Recycling, insbesondere die Pyrolyse-Technik, steht jedoch in der Kritik von Umweltschutzgruppen. Diese argumentieren, dass die Technik zur Luftverschmutzung beiträgt und nur eine geringe Menge an verwertbaren Kunststoffmaterialien liefert. Trotz dieser Kritik bleibt das chemische Recycling ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen, die Umweltbelastung durch Plastikmüll zu reduzieren.

Im Handel an der New Yorker Börse zeigten sich die Aktien von Exxon Mobil zeitweise um 0,23 Prozent leichter bei 115,02 US-Dollar. Diese Entwicklung spiegelt die Unsicherheiten wider, die durch die regulatorischen Herausforderungen in Europa entstehen. Experten sind sich einig, dass die EU ihre Vorschriften überdenken muss, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern und Investitionen in nachhaltige Technologien zu fördern.

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