FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer weiteren Zinssenkung, da die Inflation in der Euro-Zone auf das Ziel von zwei Prozent zusteuert. Trotz einer anhaltend hohen Kerninflation, die durch steigende Löhne insbesondere in Deutschland beeinflusst wird, bleibt der Markt optimistisch. Externe Faktoren wie der starke Euro und sinkende Energiepreise tragen zur Dämpfung der Teuerung bei.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht kurz davor, eine weitere Zinssenkung zu beschließen, da die Inflation in der Euro-Zone sich dem Zielwert von zwei Prozent nähert. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf die geldpolitische Strategie der EZB. In Deutschland wurden die Verbraucherpreise im Mai auf 2,1 Prozent geschätzt, während Frankreich eine Teuerung von nur 0,7 Prozent meldete. Italien und Spanien verzeichneten Raten von 1,7 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent. Ökonomen erwarten für die Euro-Zone insgesamt eine Inflationsrate zwischen 1,9 und 2,0 Prozent.
Angesichts dieser Zahlen wird eine Senkung des Einlagensatzes von derzeit 2,25 auf 2,0 Prozent als nahezu sicher angesehen. Dies wäre der achte Zinsschritt nach unten seit der geldpolitischen Wende im Juni 2024, als der Satz noch bei 4,0 Prozent lag. Die EZB verfolgt damit das Ziel, die Wirtschaft weiter zu stimulieren und die Kreditvergabe anzukurbeln.
Parallel zur sinkenden Inflation zieht die Kreditvergabe wieder an. Laut aktuellen Daten der EZB stieg das Volumen neuer Unternehmenskredite im April um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei Konsumentenkrediten legten die Banken um 1,9 Prozent zu. Dies deutet darauf hin, dass die geldpolitische Lockerung in der Realwirtschaft ankommt und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigt.
Externe Faktoren tragen ebenfalls zur Dämpfung der Inflation bei. Der Euro hat gegenüber dem Dollar deutlich zugelegt, was Importe verbilligt. Gleichzeitig sind die Energiepreise weiter rückläufig. Öl und Gas kosteten im Mai 4,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, was insbesondere in den stark importabhängigen Ländern der Euro-Zone die Verbraucherpreise bremst.
Die Kerninflation, die Energie und Lebensmittel ausklammert, bleibt jedoch mit 2,8 Prozent erhöht. Dies ist vor allem auf kräftige Lohnzuwächse zurückzuführen, insbesondere in Deutschland. Die Bundesbank erwartet jedoch, dass sich das Lohnwachstum im weiteren Jahresverlauf abschwächen wird, was auch bei den Dienstleistungspreisen für Entlastung sorgen könnte.
Die Märkte haben den nächsten Zinsschritt bereits eingepreist. Analysten von Commerzbank und Unicredit rechnen mit keiner nennenswerten Marktreaktion, solange die EZB wie erwartet liefert. Die geldpolitische Kommunikation wird inzwischen KI-gestützt analysiert, wobei die Tonlage der Notenbanker aktuell deutlich expansiver ist als zu Jahresbeginn.
Widerspruch gegen eine Senkung kommt nur vereinzelt. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann hat sich klar dagegen positioniert, während EZB-Direktorin Isabel Schnabel für Stabilität auf aktuellem Zinsniveau plädiert. Bundesbankpräsident Joachim Nagel äußert sich demonstrativ neutral. Dennoch deutet fast alles auf eine weitere Lockerung hin, ein Szenario, das von Märkten und Unternehmen gleichermaßen erwartet wird.
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