KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Binnenschifffahrt steht vor einem technologischen Wandel, der die Art und Weise, wie Schiffe betrieben werden, grundlegend verändern könnte.

Die Kölner Reederei HGK Shipping hat ein ehrgeiziges Projekt gestartet, das die Fernsteuerung von Binnenschiffen in den Fokus rückt. Mit dem Schiff ‘Niedersachsen 2’ wird ein sechsmonatiges Experiment durchgeführt, bei dem das Schiff über den Elbe-Seitenkanal navigiert, während es von einem Team in Duisburg aus ferngesteuert wird. Diese Innovation könnte eine Lösung für den Fachkräftemangel in der Binnenschifffahrt darstellen, indem sie den Arbeitsplatz für Schiffspersonal attraktiver gestaltet.
Traditionell verbringen Schiffskapitäne bis zu zwei Wochen am Stück auf ihren Schiffen, was eine erhebliche Belastung für das Privatleben darstellt. Die Fernsteuerung könnte es ihnen ermöglichen, von einem festen Arbeitsplatz aus zu arbeiten und ihre Abende im Kreise der Familie zu verbringen. Steffen Bauer, Geschäftsführer von HGK Shipping, sieht hierin einen klaren Vorteil bei der Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte.
Die Reederei Rhenus plant ebenfalls, bis 2030 einen eigenen Steuerstand für die Fernsteuerung ihrer Flotte zu etablieren. Herbert Berger, Geschäftsführer von Rhenus, ist überzeugt, dass dies den Arbeitsplatz attraktiver gestalten wird. Die Unterstützung durch politische Initiativen zur optimalen Nutzung der Binnenwasserstraßen unterstreicht die Bedeutung dieser technologischen Entwicklung.
Die Binnenwasserstraßen in Deutschland bieten als einzige Verkehrsinfrastruktur noch freie Kapazitäten, die es zu nutzen gilt. Verkehrsminister Patrick Schnieder hebt hervor, dass die Fernsteuerungstechnologie ein Schlüssel zur Effizienzsteigerung in der Binnenschifffahrt sein könnte. Diese Entwicklung könnte nicht nur den Fachkräftemangel lindern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Binnenschifffahrt stärken.
Technologisch basiert die Fernsteuerung auf einer Kombination aus fortschrittlichen Kommunikationssystemen und präziser Navigationstechnologie. Die Herausforderung besteht darin, eine stabile und sichere Verbindung zwischen dem Schiff und der Steuerzentrale zu gewährleisten. Dies erfordert eine robuste Infrastruktur, die den hohen Anforderungen der Schifffahrt gerecht wird.
Die Einführung solcher Technologien könnte auch Auswirkungen auf die Ausbildung von Schiffsführern haben. Zukünftige Kapitäne müssten nicht nur in der traditionellen Schifffahrt ausgebildet werden, sondern auch in der Bedienung und Überwachung von Fernsteuerungssystemen. Dies könnte neue Ausbildungswege und Qualifikationen erfordern.
Insgesamt zeigt das Projekt von HGK Shipping, dass die Binnenschifffahrt bereit ist, neue Wege zu gehen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Die Kombination aus technologischem Fortschritt und politischer Unterstützung könnte der Branche einen entscheidenden Schub verleihen und sie fit für die kommenden Jahrzehnte machen.

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