FRANKFURT AM MAIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Frankfurter Flughafen steht erneut im Zentrum einer hitzigen Debatte um Fluglärm. Geplante Änderungen in der Verteilung des Fluglärms haben zu heftiger Kritik seitens der betroffenen Kommunen geführt, die einen Vertrauensbruch durch Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) beklagen.
Die Diskussion um den Frankfurter Flughafen und die geplanten Änderungen bei der Fluglärmverteilung hat in den letzten Wochen an Intensität zugenommen. Die betroffenen Anrainerkommunen, vertreten durch die Kommission zur Abwehr des Fluglärms, sehen in den Plänen einen erheblichen Vertrauensbruch. Besonders das Land Hessen wird aufgefordert, die Vereinbarkeit der neuen Pläne mit dem bestehenden Planfeststellungsbeschluss genau zu prüfen.
Paul-Gerhard Weiß, Vorsitzender der Fluglärmkommission und Stadtrat in Offenbach, äußerte seine Besorgnis über die potenzielle Doppelbelastung besonders betroffener Kommunen. Er kritisiert, dass der bisherige Konsultationsprozess die betroffenen Gemeinden weitgehend ausgeschlossen habe. Die Änderungen wurden erst durch das Drängen der Stadt Hochheim öffentlich bekannt.
Fraport und die DFS haben Neuerungen im Betriebskonzept angekündigt, die vor allem die Abflugrouten bei Betrieb in Richtung Westen betreffen. Diese Maßnahmen werden als Reaktion auf die erwartete Zunahme der Flugbewegungen bis 2033 beschrieben. Trotz der Kritik betonen Fraport und die DFS, dass die betroffenen Kommunen rechtzeitig informiert wurden und ein umfassender Austausch bevorsteht.
Manfred Ockel, stellvertretender Vorsitzender der FLK und Bürgermeister von Kelsterbach, drückt seine Enttäuschung deutlich aus. Auch Janina Steinkrüger, Umweltdezernentin aus Mainz, berichtet von einem schwer beschädigten Vertrauen gegenüber Fraport und der DFS. Die Glaubwürdigkeit und Transparenz der Unternehmen stehen auf dem Prüfstand.
Die geplanten Änderungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinden haben. Die Diskussion um die Verteilung des Fluglärms ist nicht neu, doch die aktuellen Pläne scheinen bestehende Zusagen zu gefährden. Die betroffenen Kommunen fordern eine stärkere Einbindung in den Entscheidungsprozess und eine transparente Kommunikation seitens der Verantwortlichen.
In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Diskussionen um Fluglärm und dessen Verteilung. Die aktuelle Situation zeigt jedoch, dass das Thema weiterhin von großer Brisanz ist. Die betroffenen Kommunen hoffen auf eine Lösung, die sowohl den Bedürfnissen der Flughafenbetreiber als auch den Interessen der Anwohner gerecht wird.
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