GUANGZHOU / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten medizinischen Experiment haben chinesische Forscher erstmals eine gentechnisch veränderte Schweinelunge in einen hirntoten Menschen transplantiert. Diese bahnbrechende Studie zeigt sowohl die Fortschritte als auch die Herausforderungen bei der Xenotransplantation auf, da die Lunge neun Tage funktionsfähig blieb, jedoch bereits nach 24 Stunden schwere Komplikationen auftraten.

In einem wegweisenden Experiment haben Mediziner in Guangzhou, China, erstmals eine gentechnisch veränderte Schweinelunge in einen hirntoten Menschen transplantiert. Diese Transplantation, die im Mai 2024 durchgeführt wurde, stellt einen bedeutenden Schritt in der Xenotransplantationsforschung dar. Die Lunge blieb neun Tage lang funktionsfähig, jedoch traten bereits nach 24 Stunden schwere Ödeme auf, und am dritten Tag setzte eine Abstoßungsreaktion ein. Am neunten Tag wurde der Versuch auf Wunsch der Familie des Patienten abgebrochen.
Die Xenotransplantation, also die Verpflanzung von Organen zwischen verschiedenen Spezies, birgt besondere Herausforderungen. Bei der Transplantation von tierischen Organen ist die genetische Anpassung der Spenderorgane notwendig, um die Abstoßungsreaktionen des menschlichen Immunsystems zu minimieren. Die in diesem Experiment verwendete Schweinelunge stammte von einem Tier mit sechs genetischen Modifikationen, die darauf abzielen, die Immunreaktion zu reduzieren.
Die Lunge gilt als besonders schwierig zu transplantierendes Organ, da sie direkt mit der Umgebungsluft in Kontakt steht und somit ein hohes Infektionsrisiko birgt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer strengen mikrobiellen Überwachung während des gesamten Transplantationsprozesses. Trotz der technischen Herausforderungen zeigt das Experiment, dass eine Lungentransplantation von Tier zu Mensch technisch möglich ist, auch wenn die langfristige Überlebensrate der Patienten derzeit noch gering ist.
Konrad Fischer, Leiter der Sektion Xenotransplantation an der Technischen Universität München, bezeichnete das Experiment als einen wichtigen Schritt in der Transplantationsmedizin. Er betonte jedoch, dass für eine langfristige Organtransplantation zusätzliche genetische Modifikationen notwendig seien. Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass Schweinelungen als Spenderorgane eine realistische Perspektive für die Zukunft bieten könnten, um den gravierenden Mangel an Spenderlungen zu beheben.
Obwohl die Xenotransplantation von Schweinelungen noch in den Kinderschuhen steckt, könnten Fortschritte in der Genveränderung und Immunsuppression eines Tages dazu beitragen, den Mangel an Spenderorganen zu überwinden. Die Forschung in diesem Bereich wird weiterhin intensiviert, um die technischen und ethischen Herausforderungen zu meistern und die Sicherheit und Wirksamkeit solcher Transplantationen zu gewährleisten.

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