Gefährliche Risiken von Kratom: Ein unterschätztes Problem

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Gefahren von Kratom, einem vermeintlich harmlosen Nahrungsergänzungsmittel, das in einigen Tankstellen erhältlich ist, rücken zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Der tragische Tod eines 37-jährigen Mannes aus Washington hat die Diskussion über die Risiken und die Notwendigkeit staatlicher Regulierung neu entfacht.

Der Fall von Jordan McKibban, der 2022 nach dem Konsum von Kratom verstarb, hat die Diskussion über die Gefahren dieses frei verkäuflichen Supplements neu belebt. Kratom, ein Produkt aus einer südostasiatischen Pflanze, wird oft als natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten beworben und ist in einigen Geschäften und online leicht erhältlich. Doch die vermeintliche Sicherheit dieses Produkts steht zunehmend in der Kritik.

McKibban mischte Kratom mit Limonade, was zu seinem Tod führte. Eine Autopsie ergab, dass Mitragynin, ein in Kratom enthaltener Wirkstoff, die Todesursache war. Seine Mutter, Pam Mauldin, äußerte gegenüber der Presse ihre Verzweiflung und forderte strengere Kontrollen. Sie betonte, dass es keine klaren Dosierungsanweisungen auf den Verpackungen gab, was die Gefahr einer Überdosierung erhöhte.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Kratom als „besorgniserregendes Medikament“ eingestuft und warnt vor seinen potenziell gefährlichen Auswirkungen. Zwischen 2011 und 2017 wurden über 1.800 Anrufe bei Giftzentralen in den USA wegen Kratom-Vergiftungen registriert, und die Zahl der Fälle nimmt zu. Experten wie Dr. Michael Greco weisen darauf hin, dass Kratom bei einigen Menschen zu Erregung und sogar Psychosen führen kann.

Obwohl Todesfälle durch Kratom selten sind, zeigt der Fall McKibban, dass die Risiken real sind. Seine Mutter berichtet, dass ihrem Sohn gesagt wurde, eine Überdosierung sei nicht möglich und er würde lediglich erbrechen, wenn er zu viel nehme. Diese Fehlinformationen und die fehlende Regulierung des Marktes tragen zur Gefahr bei.

Die US-Regierung plant nun, Maßnahmen zu ergreifen. Der Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. kündigte an, gegen den Verkauf von Kratom vorzugehen, insbesondere gegen Varianten wie 7-Hydroxymitragynin, die noch gefährlicher sein könnten. Diese Substanz wird als potenter als Morphin beschrieben und könnte eine neue Welle der Opioidkrise auslösen.

Dr. Robert Levy, ein Experte für Suchtmedizin, warnt davor, dass Kratom bei übermäßigem Konsum ähnlich wie Opioide wirken kann und zu Abhängigkeit und Entzugserscheinungen führen könnte. Er empfiehlt Eltern, mit ihren Kindern über die Gefahren von vermeintlich natürlichen Substanzen zu sprechen und betont, dass nicht alles, was pflanzlich ist, auch sicher ist.

Die Diskussion um Kratom zeigt, wie wichtig es ist, Verbraucher über die Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln aufzuklären und strengere Regulierungen einzuführen, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.

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