Gefährlicher Pilz Aspergillus fumigatus breitet sich in den USA aus

FLORIDA / TEXAS / KALIFORNIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein gefährlicher Pilz, der menschliches Gewebe von innen heraus zerstören kann, breitet sich schnell in den Vereinigten Staaten aus. Experten warnen vor steigenden Temperaturen, weit verbreiteter Medikamentenresistenz und dem Fehlen eines nationalen Krankheitsüberwachungssystems.

Ein gefährlicher Pilz namens Aspergillus fumigatus, der das Potenzial hat, menschliches Gewebe von innen heraus zu zerstören, breitet sich rapide in den Vereinigten Staaten aus. Experten schlagen Alarm, da steigende Temperaturen, weit verbreitete Medikamentenresistenz und das Fehlen eines nationalen Krankheitsüberwachungssystems die Situation verschärfen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie Krebspatienten oder Menschen mit HIV.

Die durch den Pilz verursachte Krankheit, Aspergillose, ist eine ernsthafte Lungeninfektion, die zu Organversagen und Tod führen kann. Die Sporen des Pilzes sind so klein, dass sie unbemerkt eingeatmet werden. Einmal in den Lungen, kann der Pilz chronische Infektionen auslösen oder in schwereren Fällen auf Gehirn, Herz und Nieren übergreifen.

Obwohl Aspergillose eine ernsthafte Bedrohung darstellt, wird sie in den USA nicht systematisch erfasst, was die Identifizierung von Ausbrüchen erschwert. Zwischen 2000 und 2013 stiegen die Krankenhausaufenthalte aufgrund invasiver Aspergillose jährlich um etwa 3%. Im Jahr 2014 waren fast 15.000 Krankenhausaufenthalte mit der Infektion verbunden, was Kosten von schätzungsweise 1,2 Milliarden US-Dollar verursachte.

Der Pilz gedeiht in warmen, feuchten Umgebungen und kann Temperaturen über 120°F in Komposthaufen überleben. Die höchsten Expositionswerte werden in Florida, Louisiana, Texas, Georgia und Kalifornien verzeichnet – Staaten mit heißen, feuchten Klimazonen und umfangreicher landwirtschaftlicher Tätigkeit. Auch dicht besiedelte städtische Zentren wie New York, Houston und Los Angeles sind aufgrund alternder Infrastruktur und Bevölkerungsdichte gefährdet.

Besonders besorgniserregend ist die zunehmende Medikamentenresistenz. Azol-Antimykotika, die häufig zur Behandlung menschlicher Infektionen eingesetzt werden, werden auch in der Landwirtschaft verwendet, um Pflanzen zu schützen. Diese Praxis könnte die Umweltresistenz fördern, wobei resistente Pilzsporen vom Boden auf den Menschen übergehen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat Aspergillus fumigatus als „kritische Priorität“ eingestuft, da die Sterblichkeitsraten hoch sind und die Bedrohung durch unbehandelbare Infektionen zunimmt. Die WHO fordert globale Investitionen in neue Antimykotika, schnellere Diagnosewerkzeuge, verbesserte Krankenhausprotokolle und eine bessere Ausbildung von Gesundheitspersonal.

Ärzte raten Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Gartenarbeit, Erde und schimmeligen Umgebungen zu meiden, Schutzmasken in staubigen Bereichen zu tragen und für saubere Luftzirkulation in Krankenhäusern und Wohnungen zu sorgen. US-Krankenhäuser haben begonnen, ihre Schimmelinspektionen und Antimykotika-Protokolle zu verstärken, um der wachsenden Besorgnis Rechnung zu tragen.

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