MAN startet Serienproduktion des eTrucks in München

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – MAN hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Elektromobilität unternommen, indem das Unternehmen die Serienproduktion seiner elektrischen Lkw-Modelle in München gestartet hat.

Die Einführung der Serienproduktion des eTrucks von MAN markiert einen entscheidenden Moment für das Unternehmen und die Branche. Nach umfangreichen Vorbereitungen und der Herstellung von fast 200 Vorserienmodellen hat MAN nun offiziell mit der Produktion der eTruck-Modelle eTGX, eTGS und eTGL begonnen. Diese Modelle basieren auf den bekannten Dieselvarianten, bieten jedoch eine elektrische Antriebsoption, die auf dem gleichen Baukastenprinzip aufbaut.

Ein bemerkenswertes Merkmal der neuen Produktionslinie in München ist die integrierte Mischproduktion von Elektro- und Diesel-Lkw. Diese Flexibilität ermöglicht es MAN, je nach Marktentwicklung schnell auf die Nachfrage zu reagieren und die Fahrzeuge in der Reihenfolge der Kundenaufträge zu fertigen. Dies stellt jedoch auch erhöhte Anforderungen an die Produktionskomplexität, da unterschiedliche Komponenten wie Achsen und Tanks bei Dieselmodellen durch Batterieblöcke und elektrische Komponenten bei den E-Modellen ersetzt werden.

Die Entscheidung, die Produktion von Elektro- und Diesel-Lkw auf einer Linie zu integrieren, ist ein strategischer Schritt, der MAN Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verleiht. Diese Strategie ähnelt der von Mitbewerbern wie Daimler Truck, die ebenfalls auf eine Mischproduktion setzen. Die maximale Fertigungskapazität in München liegt bei etwa 100 Lkw pro Tag, unabhängig von der Antriebsart.

Die technischen Spezifikationen der eTruck-Modelle sind beeindruckend. Mit einer Dauerleistung von 245 kW bis 400 kW und einer Bruttokapazität von bis zu 534 kWh bieten die Fahrzeuge eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern ohne Zwischenladen. MAN plant zudem, die Reichweite durch eine zusätzliche Batterieoption auf bis zu 740 Kilometer zu erhöhen.

Die Einführung der eTrucks ist ein wichtiger Schritt für MAN, um die CO2-Vorgaben der Europäischen Union zu erfüllen und das Ziel zu erreichen, bis 2050 CO2-neutral zu wirtschaften. Die Investitionen in die Elektrifizierung der Werke, insbesondere in Deutschland, unterstreichen die Bedeutung dieses Projekts für den Standort Bayern.

MAN sieht in den neuen E-Lkw ein großes Potenzial, insbesondere im Bereich der Automobillogistik, und bietet bereits eine Ultra-Lowliner-Sattelzugmaschine an, die einzigartig auf dem Markt ist. Die Nachfrage nach den neuen Modellen ist hoch, mit einem aktuellen Auftragsbestand von 700 Einheiten.

CEO Alexander Vlaskamp betonte bei der Eröffnungszeremonie die historische Bedeutung des Serienstarts und die Rolle der E-Lkw bei der Verwirklichung einer lokal emissionsfreien Güterverkehrsrealität. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Schulung von über 5.000 Mitarbeitern in Hochvolttechnologie zeigen das Engagement von MAN, die Transformation zur Elektromobilität aktiv zu gestalten.

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