DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Verpackungsspezialist Gerresheimer steht im Mittelpunkt einer Untersuchung der Finanzaufsicht Bafin. Ein möglicher Verstoß gegen Rechnungslegungsvorschriften hat zu einer Neubewertung eines Drei-Millionen-Euro-Umsatzes geführt. Die Aktien des Unternehmens sind infolge der Ankündigung weiter gefallen.
Der Düsseldorfer Verpackungsspezialist Gerresheimer sieht sich derzeit mit Vorwürfen konfrontiert, gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen zu haben. Die Finanzaufsicht Bafin hat im September eine Untersuchung eingeleitet, die sich auf problematische Buchungen im Konzernabschluss 2024 konzentriert. Eine von Gerresheimer beauftragte Kanzlei hat nun festgestellt, dass ein Umsatz von drei Millionen Euro möglicherweise zu früh im Geschäftsjahr 2024 verbucht wurde.
Im Zentrum der Untersuchung stehen sogenannte “Bill-and-Hold”-Vereinbarungen. Diese erlauben es Unternehmen, Waren in Rechnung zu stellen, bevor sie an den Käufer übergeben werden. Solche Vereinbarungen sind zwar legal, unterliegen jedoch strengen Vorschriften, wann sie als Umsatz verbucht werden dürfen. Die Bafin vermutet, dass Gerresheimer diese Vorschriften nicht eingehalten hat, was zu einer Überbewertung des Umsatzes im Konzernabschluss 2024 geführt haben könnte.
Die Nachricht über die Untersuchung hat den Aktienkurs von Gerresheimer weiter unter Druck gesetzt. Innerhalb eines Jahres hat die Aktie etwa zwei Drittel ihres Wertes verloren. Das Unternehmen betont jedoch, dass es mit der Bafin vollumfänglich kooperiert, um eine transparente Klärung der Vorwürfe zu erreichen. Eine externe Anwaltskanzlei wird nun auch die Buchungen der verbleibenden 25 Millionen Euro aus ähnlichen Vereinbarungen überprüfen.
Gerresheimer, einst bekannt für die Herstellung von Bierflaschen, hat sich mittlerweile auf die Produktion von Medizinprodukten spezialisiert. Die Verpackungen aus Glas und Kunststoff werden für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt, darunter Hustensäfte, Augentropfen und Impfstoffe. Mit großen Produktionsstätten in Bünde und Pfreimd sowie einem Verwaltungssitz am Düsseldorfer Flughafen beschäftigt das Unternehmen insgesamt 13.600 Mitarbeitende.
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