MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Digitalisierung in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, und ein neuer Ansatz könnte den Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen erheblich beschleunigen. Mit dem sogenannten Gigabit-Grundbuch sollen Informationen über öffentliche Grundstücke zentral erfasst und für Telekommunikationsunternehmen zugänglich gemacht werden.

Die deutsche Bundesregierung hat ein ambitioniertes Projekt ins Leben gerufen, das den Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen erheblich vereinfachen könnte. Das Gigabit-Grundbuch, eine zentrale Datenbank für öffentliche Grundstücke, soll es Telekommunikationsunternehmen ermöglichen, schneller und effizienter zu planen. Derzeit müssen Netzbetreiber oft mühsam mit privaten Eigentümern verhandeln, um notwendige Flächen für den Ausbau zu sichern. Mit dem neuen System könnten diese Verhandlungen überflüssig werden.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Bundesnetzagentur haben ein Pilotprojekt gestartet, das zunächst in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Hierbei wird auf bestehende Daten der Landesvermessungsverwaltung zurückgegriffen, die bereits Informationen über öffentliches Eigentum bereitstellt. Diese Daten umfassen nicht nur staatliche Liegenschaften, sondern auch solche von Anstalten, Stiftungen und Universitäten.
Ein zentraler Bestandteil des Gigabit-Grundbuchs ist der Breitbandatlas, der von der Bundesnetzagentur halbjährlich aktualisiert wird. Dieser Atlas bietet eine detaillierte Übersicht über die Festnetzversorgung in Deutschland und soll nun um Informationen zu öffentlichen Grundstücken erweitert werden. Kritiker warnen jedoch vor der Gefahr, dass sensible Daten in falsche Hände geraten könnten.
Technisch gesehen basiert das Projekt auf dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (Alkis), das bereits bei der Neuberechnung der Grundsteuer zum Einsatz kommt. Diese Technologie ermöglicht es, die Eigentümer von Grundstücken auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene zu entlasten, da sie nicht mehr einzeln ihre Daten bereitstellen müssen.
Die Initiative ist Teil der Gigabitstrategie der Bundesregierung, die darauf abzielt, Deutschland flächendeckend mit schnellen Internetverbindungen zu versorgen. Durch die zentrale Erfassung und Bereitstellung von Grundstücksdaten soll der Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen beschleunigt werden, was letztlich auch der Wirtschaft zugutekommt.
Experten sehen in dem Projekt einen wichtigen Schritt in Richtung einer effizienteren und schnelleren Digitalisierung. Die Möglichkeit, auf öffentliche Grundstücke zurückzugreifen, könnte den Ausbau erheblich beschleunigen und die Kosten senken. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt in der Praxis bewährt und ob es tatsächlich zu einer spürbaren Verbesserung der Infrastruktur führt.
In Zukunft könnte das Gigabit-Grundbuch auch auf andere Bundesländer ausgeweitet werden, um eine flächendeckende Abdeckung zu gewährleisten. Dies würde nicht nur den Netzausbau beschleunigen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich stärken.

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