LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Bedrohung hat Finanzinstitute wie Handels- und Maklerfirmen im Visier: der bisher unbekannte Remote-Access-Trojaner GodRAT. Diese Malware-Kampagne nutzt Steganographie, um Schadcode in Bilddateien zu verstecken und so die Sicherheitsmaßnahmen der betroffenen Unternehmen zu umgehen.

Der GodRAT-Trojaner stellt eine ernsthafte Bedrohung für Finanzinstitute dar, indem er sich als harmlose Bilddateien tarnt und über Skype-Messenger verbreitet wird. Diese Methode der Steganographie ermöglicht es Angreifern, Schadcode unbemerkt in die Systeme der Opfer einzuschleusen. Die Malware basiert auf dem bekannten Gh0st RAT, dessen Quellcode bereits 2008 öffentlich wurde und seitdem von verschiedenen Hackergruppen, insbesondere aus China, genutzt wird.
Die Angriffe, die zuletzt im August 2025 festgestellt wurden, zielen auf Länder wie Hongkong, die Vereinigten Arabischen Emirate, den Libanon, Malaysia und Jordanien ab. GodRAT verwendet eine Plugin-basierte Architektur, um seine Funktionalität zu erweitern. Dies ermöglicht es der Malware, sensible Informationen zu sammeln und zusätzliche Schadsoftware wie AsyncRAT zu installieren. Eine der bemerkenswerten Fähigkeiten von GodRAT ist die Möglichkeit, über TCP mit einem Command-and-Control-Server zu kommunizieren, um Anweisungen zu erhalten und auszuführen.
Die Verbreitung von GodRAT erfolgt durch die Verteilung von .SCR-Dateien, die als Bildschirmschoner getarnt sind. Diese Dateien enthalten eine bösartige DLL, die von einem legitimen Programm geladen wird. Die DLL extrahiert dann den versteckten Schadcode aus einer .JPG-Datei, was den Weg für die Installation von GodRAT ebnet. Die Malware kann Systeminformationen sammeln und die installierte Antivirensoftware auf dem Host auflisten, um gezielte Angriffe zu ermöglichen.
Interessanterweise wurde der vollständige Quellcode des GodRAT-Clients und -Builders im Juli 2024 auf einem Online-Malwarescanner entdeckt. Dies zeigt, dass alte Malware-Codebasen wie Gh0st RAT weiterhin eine Bedrohung darstellen, da sie von Angreifern angepasst und für neue Ziele eingesetzt werden. Die Entdeckung von GodRAT verdeutlicht, dass selbst veraltete Malware in der heutigen Cybersicherheitslandschaft noch eine lange Lebensdauer haben kann.

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