LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Cyberbedrohung hat die Sicherheitsgemeinschaft alarmiert: Die Hackergruppe Gold Melody nutzt geleakte ASP.NET-Maschinenschlüssel, um unbefugten Zugriff auf Unternehmensserver zu erlangen und diesen Zugang an andere Bedrohungsakteure zu verkaufen.

Die Hackergruppe Gold Melody, auch bekannt als Prophet Spider und UNC961, hat eine neue Angriffskampagne gestartet, die auf die Ausnutzung von ASP.NET-Maschinenschlüsseln abzielt. Diese Schlüssel, die ursprünglich zur Sicherung von Webanwendungen dienen, wurden in der Vergangenheit durch Leaks öffentlich zugänglich gemacht. Die Gruppe nutzt diese Schwachstellen, um in die Systeme von Unternehmen in Europa und den USA einzudringen, insbesondere in den Branchen Finanzdienstleistungen, Fertigung, Großhandel, Einzelhandel, Hochtechnologie sowie Transport und Logistik.

Microsoft hatte bereits im Februar 2025 auf die Gefahr hingewiesen, dass über 3.000 öffentlich zugängliche Maschinenschlüssel für ViewState-Code-Injektionsangriffe missbraucht werden könnten. Diese Angriffe ermöglichen es den Angreifern, beliebigen Code auszuführen und so die Kontrolle über die betroffenen Systeme zu erlangen. Die ersten Anzeichen solcher Angriffe wurden bereits im Dezember 2024 entdeckt, als ein unbekannter Angreifer einen statischen ASP.NET-Maschinenschlüssel nutzte, um bösartigen Code einzuschleusen.

Die Sicherheitsforscher von Palo Alto Networks Unit 42, die die Aktivitäten der Gruppe unter dem Namen TGR-CRI-0045 verfolgen, berichten, dass Gold Melody eine ähnliche Vorgehensweise verfolgt. Die Gruppe verwendet die geleakten Schlüssel, um bösartige Payloads zu signieren, die unbefugten Zugriff auf die Zielserver ermöglichen. Diese Technik, bekannt als ASP.NET ViewState-Deserialisierung, erlaubt es den Angreifern, schädliche Payloads direkt im Arbeitsspeicher des Servers auszuführen, was die Erkennung erschwert.

Zwischen Januar und März 2025 wurde ein signifikanter Anstieg der Aktivitäten festgestellt, wobei die Angriffe zur Bereitstellung von Post-Exploitation-Tools führten. Dazu gehören Open-Source-Portscanner und maßgeschneiderte C#-Programme zur lokalen Privilegienerweiterung. In mindestens zwei Fällen wurde die Ausführung von Befehlen über Internet Information Services (IIS) Webserver beobachtet. Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Nutzung eines Open-Source-Tools zur .NET-Deserialisierung namens ysoserial.net, um die Payloads zu erstellen.

Die Angreifer nutzen verschiedene IIS-Module, um ihre Angriffe durchzuführen, darunter ein Modul zur Befehlsausführung, ein Modul zum Hochladen von Dateien und ein Modul zur Überprüfung des Exploits. Diese Module werden direkt in den Arbeitsspeicher geladen, was die Erkennung durch herkömmliche Sicherheitslösungen erschwert. Die Angriffe zeigen, dass Organisationen, die sich ausschließlich auf Dateiintegritätsüberwachung oder Antivirensignaturen verlassen, möglicherweise die Eindringlinge übersehen.

Die Kampagne von Gold Melody verdeutlicht die Notwendigkeit, die Sicherheit von ASP.NET-Anwendungen zu verbessern und die Integrität von Maschinenschlüsseln zu gewährleisten. Unternehmen sollten ihre Bedrohungsmodelle erweitern, um kryptografische Risiken und die Manipulation von ViewState-MACs zu berücksichtigen. Dies kann durch die Implementierung von Verhaltensanalysen und die Überwachung von Anomalien im IIS-Anfrageverhalten erreicht werden.

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Gold Melody nutzt ASP.NET-Schwachstellen für unbefugten Zugriff
Gold Melody nutzt ASP.NET-Schwachstellen für unbefugten Zugriff (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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