Heiliger Stuhl fordert Moratorium für autonome Waffen bei UN-Debatte

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Heilige Stuhl hat bei einer Debatte im UN-Sicherheitsrat ein sofortiges Moratorium für tödliche autonome Waffensysteme gefordert. Er betont die Notwendigkeit eines menschenzentrierten Ansatzes bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, um die Würde des Menschen zu wahren und das Gemeinwohl zu fördern. Diese Forderung kommt inmitten wachsender Bedenken über die ethischen und sicherheitspolitischen Risiken, die mit der Integration von KI in militärische Systeme verbunden sind.

In einer eindringlichen Rede vor dem UN-Sicherheitsrat hat Erzbischof Paul Richard Gallagher, der Sekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu Staaten und internationalen Organisationen, ein sofortiges Moratorium für die Entwicklung und den Einsatz von tödlichen autonomen Waffensystemen (LAWS) gefordert. Diese Systeme, die ohne menschliches Eingreifen Entscheidungen über Leben und Tod treffen können, werfen laut Gallagher erhebliche rechtliche, sicherheitspolitische, humanitäre und ethische Bedenken auf.

Der Erzbischof betonte, dass die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Während KI das Potenzial hat, Frieden, Entwicklung und Menschenrechte zu fördern, besteht die Gefahr, dass sie ohne ethische Leitlinien zu Instrumenten der Spaltung und Aggression wird. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass KI in nukleare Kommando- und Kontrollstrukturen integriert wird, was neue, unbekannte Risiken mit sich bringt.

Gallagher hob hervor, dass die digitale Revolution tiefgreifende Auswirkungen auf Bereiche wie Bildung, Beschäftigung, Kunst, Gesundheitswesen, Regierungsführung, Militär und Kommunikation hat. Diese Innovationen könnten dazu beitragen, die Ziele zu verwirklichen, die vor 80 Jahren zur Gründung der Vereinten Nationen führten. Doch ohne eine feste Verankerung in der Achtung der Menschenwürde und dem Streben nach dem Gemeinwohl könnten sie das Gegenteil bewirken.

Der Heilige Stuhl plädiert daher für einen menschenzentrierten Ansatz bei der Entwicklung und Nutzung neuer Technologien. Dies bedeutet, dass bestimmte Anwendungen, die menschliches Urteilsvermögen in Fragen von Leben und Tod ersetzen, unüberwindbare Grenzen überschreiten, die niemals verletzt werden dürfen. Internationale Zusammenarbeit ist unerlässlich, um zu verhindern, dass KI zu einem Treiber von Spaltung oder Zerstörung wird. Stattdessen sollte sie im Dienste der Menschheit, des Friedens und der Gerechtigkeit stehen.

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