BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Tausende Anträge auf neue Energiespeicherprojekte bleiben unbeantwortet, während der Bedarf an Speicherkapazität in den kommenden Jahren drastisch steigen dürfte. Experten warnen, dass selbst vorsichtige Ausbauziele für Großspeicher gefährdet sind, wenn nicht bald Lösungen gefunden werden.

Die Nachfrage nach Batteriespeichern in Deutschland hat ein beispielloses Niveau erreicht. Laut aktuellen Berichten liegen bei den großen Stromnetzbetreibern des Landes derzeit rund 27.000 Anfragen für neue Speicherprojekte vor. Diese Anfragen summieren sich auf eine beeindruckende Leistung von 390 Gigawatt, was das Hundertfache der derzeit installierten Kapazität von Großspeichern im deutschen Stromnetz übersteigt. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der die Energiewende vorangetrieben werden muss.
Die Netzbetreiber stehen jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Viele der eingereichten Projekte sind technisch oder finanziell nicht umsetzbar. Zudem werden häufig Anfragen für mehrere Standorte gleichzeitig gestellt, obwohl letztlich nur an einem Ort gebaut wird. Diese Praxis führt zu einer künstlichen Erhöhung der Nachfrage und erschwert die Planung und Umsetzung der Projekte erheblich. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft kritisiert die Netzbetreiber scharf und bezeichnet deren Argumente als Ausreden.
Die aktuelle Situation könnte die Erreichung der Ausbauziele für Großspeicher gefährden. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung wird der jährliche Bedarf an Batteriespeicherkapazität in der EU bis 2030 auf 1.000 Gigawattstunden geschätzt, wobei mindestens 200 Gigawattstunden auf Deutschland entfallen. Bereits jetzt benötigt das Land mehr als 50 Gigawattstunden pro Jahr, was einer Leistung von 25 Gigawatt entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Ausbau der Speicherkapazitäten dringend beschleunigt werden muss.
Ein Blick auf die Ausbaupläne für erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaik, zeigt, dass die Herausforderungen noch größer werden könnten. Die derzeitige Gesamtleistung von 100 Gigawatt soll sich mindestens vervierfachen. Dies würde bedeuten, dass in den Mittagsstunden allein aus der Photovoltaik fast 1.000 Gigawattstunden gespeichert werden müssten, um sie zu anderen Tageszeiten nutzen zu können. Dafür wären 400 bis 500 Gigawatt an Batterieleistung erforderlich. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der innovative Lösungen und Investitionen in die Infrastruktur notwendig sind.

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