HOUSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Raumfahrt steht vor einer unerwarteten medizinischen Herausforderung: der Augengesundheit. Eine einzigartige Erkrankung, das Spaceflight-Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS), bedroht die Sehkraft von Astronauten auf Langzeitmissionen. Diese Problematik könnte die geplante Marsmission erheblich beeinflussen.

Die Raumfahrt hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht, doch eine unerwartete medizinische Herausforderung könnte die Zukunft der interplanetaren Reisen beeinflussen: die Augengesundheit der Astronauten. Eine einzigartige Erkrankung, bekannt als Spaceflight-Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS), tritt ausschließlich in der Schwerelosigkeit auf und stellt eine erhebliche Bedrohung für die Sehkraft dar. Diese Erkrankung wird durch den Druck von Körperflüssigkeiten auf den hinteren Teil des Auges verursacht, was zu verschwommener oder verzerrter Sicht, Schwellungen des Sehnervs und strukturellen Veränderungen des Auges führen kann.
Besonders problematisch wird SANS bei Langzeitmissionen, wie sie für eine Reise zum Mars geplant sind. Eine solche Mission könnte bis zu zwei Jahre dauern, was das Risiko einer erheblichen Flüssigkeitsansammlung im Kopf und damit verbundene schwerwiegendere Sehstörungen erhöht. Diese Problematik wurde kürzlich auf der 129. Jahrestagung der American Academy of Ophthalmology diskutiert, wo Forscher und Medizinstudenten ihre neuesten Erkenntnisse präsentierten.
Ein Forschungsteam der Georgetown University, geleitet von den Medizinstudenten Arslon Humayun und Eric Wan, untersuchte historische Dokumente und aktuelle NASA-Ankündigungen, um die Risiken der Raumfahrt für die Augengesundheit zu beleuchten. Neben SANS sind Astronauten auch anderen Gefahren ausgesetzt, wie ultravioletter Strahlung, schädlichen Chemikalien und physischem Trauma. Die Forscher betonten die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zu möglichen Verbindungen zwischen Raumfahrt und Erkrankungen wie Glaukom und frühzeitigem Katarakt.
Interessanterweise hat die Raumfahrt auch positive Auswirkungen auf die Augenmedizin. Technologien, die ursprünglich für das Andocken von Raumfahrzeugen entwickelt wurden, haben Innovationen in der LASIK-Chirurgie ermöglicht, indem sie präzisere Verfolgungen von Laser- und Augenbewegungen erlauben. Ebenso hat die Anatomie des menschlichen Auges das Design von Kameras für robotische Astronauten inspiriert, was die Tiefenwahrnehmung verbessert und Bewegungsunschärfe reduziert.
Dr. Andrew G. Lee, ein Neuro-Ophthalmologe am Houston Methodist Hospital und Berater der NASA, wird einen Kurs über SANS leiten, um die Mechanismen dieser Erkrankung besser zu verstehen und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus der Raumfahrtforschung könnten auch die Diagnose und Behandlung ähnlicher Augenerkrankungen auf der Erde vorantreiben.

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