MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Immobilienmarkt steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl Käufer als auch Investoren betreffen. Während die Preise in den Metropolen steigen, bieten kleinere Städte und ländliche Gebiete noch erschwingliche Optionen.
Der deutsche Immobilienmarkt zeigt sich derzeit als ein komplexes Geflecht aus steigenden Preisen in den Metropolen und erschwinglicheren Optionen in kleineren Städten und ländlichen Regionen. Trotz eines leichten Rückgangs der Immobilienpreise und steigender Einkommen bleibt der Traum vom Eigenheim für viele Deutsche unerreichbar. Besonders in den sieben größten Städten Deutschlands, darunter München und Hamburg, sowie am malerischen oberbayerischen Alpenrand, sind die Preise weiterhin hoch.
Ein Blick auf den “Leistbarkeitsindex” des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, der in Zusammenarbeit mit dem Kreditvermittler Interhyp erstellt wurde, zeigt, dass Immobilien im Jahr 2023 insgesamt etwas erschwinglicher geworden sind. Dennoch bleibt der Kauf eines Eigenheims für viele, selbst für Besserverdiener, eine finanzielle Herausforderung. Regionen wie Holzminden in Niedersachsen gelten als besonders erschwinglich, während der Tegernsee im Landkreis Miesbach als eine der teuersten Gegenden Deutschlands gilt.
Die Erschwinglichkeit von Immobilien wird maßgeblich durch den Anteil des Einkommens bestimmt, der für die Tilgung aufgebracht werden muss. In Regionen mit einem Indexwert unter 100 müssen Käufer mehr als 35 Prozent ihres Einkommens für die Tilgung aufwenden, was die Erschwinglichkeit erheblich beeinträchtigt. Dies betrifft vor allem die großen Städte, die alle unter der kritischen Schwelle rangieren.
Michael Voigtländer, Immobilienexperte des IW Köln, prognostiziert, dass die Preise mittel- bis langfristig weiter steigen könnten, insbesondere aufgrund des Rückstands im deutschen Wohnungsneubau. Eine jährliche Preissteigerung von bis zu fünf Prozent wird befürchtet, weshalb er eine umfassende Neubauförderung fordert.
Auch kleinere Großstädte wie Wolfsburg, Saarbrücken und Magdeburg bieten bessere Perspektiven für Immobilieninteressierte. Das Saarland liegt laut Leistbarkeitsindex über dem Landesdurchschnitt und bietet im Vergleich zu den süddeutschen Preisrekorden erfreulichere Lebensbedingungen.
Jörg Utecht, Vorstandschef von Interhyp, betont, dass die einzige Lösung im Bau neuer Wohnanlagen liegt, um dem anhaltenden Preisdruck entgegenzuwirken. Die Förderung des Wohnungsbaus könnte langfristig zu einer Entspannung auf dem Immobilienmarkt führen und mehr Menschen den Traum vom Eigenheim ermöglichen.
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