LOS ALAMOS / LONDON (IT BOLTWISE) –
Die Kernfusion, lange als der heilige Gral der sauberen Energie betrachtet, rückt dank neuer technologischer Fortschritte immer näher an die Realität heran. Doch während die Wissenschaftler optimistisch sind, bleiben viele Herausforderungen bestehen, insbesondere die Versorgung mit Tritium, einem entscheidenden Isotop für den Fusionsprozess. Terence Tarnowsky, ein Nuklearphysiker am Los Alamos National Laboratory, hat einen kühnen Plan vorgestellt, der die Nutzung von Atommüll zur Tritiumproduktion vorsieht.
Tarnowskys Vorschlag, der auf der ACS Fall 2025 Konferenz präsentiert wird, sieht vor, die riesigen Mengen an nuklearem Abfall, die weltweit gelagert werden, als Quelle für Tritium zu nutzen. Durch den Einsatz eines Teilchenbeschleunigers könnten die Uran- und Plutoniumatome im Atommüll zur Freisetzung von Neutronen angeregt werden, die dann Tritium erzeugen. Diese Methode könnte laut Tarnowsky mehr als zehnmal so viel Tritium produzieren wie ein Fusionsreaktor bei gleicher thermischer Leistung.
Derzeit gibt es weltweit nur wenige Kilogramm Tritium, was die Forschung und Entwicklung von Fusionsreaktoren erheblich einschränkt. Die Erzeugung von Tritium in Laboren ist zwar möglich, aber aufgrund seiner schnellen Zerfallsrate und der chemischen Eigenschaften von Wasserstoff äußerst kompliziert. Tritium hat eine Halbwertszeit von nur 12,3 Jahren, was bedeutet, dass es nicht langfristig gelagert werden kann.
Die Umsetzung von Tarnowskys Plan erfordert erhebliche Investitionen sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor. Dennoch könnte diese Methode nicht nur die Tritiumversorgung sichern, sondern auch das Problem des nuklearen Abfalls angehen, der jährlich Milliarden an Lagerungskosten verursacht. Die Fusionstechnologie könnte so nicht nur eine nachhaltige Energiequelle bieten, sondern auch zur Lösung eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit beitragen.
Die Diskussion um die Nutzung von Atommüll zur Tritiumproduktion zeigt, wie wichtig es ist, innovative Ansätze zu verfolgen, um die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu meistern. Während die Kernfusion noch in den Kinderschuhen steckt, könnte Tarnowskys Vorschlag ein entscheidender Schritt in Richtung einer sauberen und nachhaltigen Energiezukunft sein.

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