LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung des James-Webb-Weltraumteleskops könnte unser Verständnis von Planetensystemen grundlegend verändern. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass riesige, frei schwebende Planeten in der Lage sind, eigene planetarische Systeme zu bilden, ohne dass ein zentraler Stern erforderlich ist.
Die Vorstellung, dass Planeten immer um einen zentralen Stern kreisen müssen, wird durch die neuesten Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) infrage gestellt. Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass riesige, frei schwebende Planeten eigene planetarische Systeme bilden können. Diese Systeme wären zwar deutlich kleiner als unser Sonnensystem, könnten aber dennoch eine Vielzahl von Planeten umfassen.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf junge, isolierte Objekte im Weltraum, die zwischen fünf- und zehnmal so massereich wie Jupiter sind. Diese Objekte sind nicht an einen Stern gebunden und schweben frei im Universum. Die Forscher vermuten, dass sie ähnlich wie Sterne aus kollabierenden Gas- und Staubwolken entstanden sind, jedoch nicht genügend Masse angesammelt haben, um die Kernfusion in ihren Kernen zu zünden.
Einige dieser frei schwebenden Planeten könnten ursprünglich in protoplanetaren Scheiben um Sterne entstanden sein und durch gravitative Wechselwirkungen aus ihren Heimatsystemen herausgeschleudert worden sein. Diese Entdeckungen zeigen, dass die Bausteine zur Planetenbildung auch um Objekte gefunden werden können, die kaum größer als Jupiter sind und allein im Weltraum treiben.
Die Beobachtungen des JWST zwischen August und Oktober 2024 ergaben, dass sechs der untersuchten Planeten eine erweiterte Infrarotemission aufwiesen, die durch warmen Staub in ihrer unmittelbaren Umgebung erzeugt wurde. Dies deutet auf umgebende Gas- und Staubscheiben hin, die normalerweise um junge Sterne zu finden sind und zur Planetenbildung beitragen.
Besonders spannend ist der Nachweis von Silikatkörnern in diesen Scheiben. Dies ist ein frühes Anzeichen dafür, dass sich Staubpartikel zusammenballen und kristallisieren – der erste Schritt zur Bildung von Gesteinsplaneten wie der Erde. Solche Spuren wurden bisher nur um Sterne und Braune Zwerge entdeckt, nicht jedoch um viel kleinere frei schwebende Planeten.
Die Ergebnisse unterstützen frühere Forschungen, die nahelegten, dass protoplanetare Scheiben um frei schwebende Planeten mehrere Millionen Jahre überleben können – genug Zeit, um Planeten zu formen. Diese Entdeckungen eröffnen neue Perspektiven auf die Vielfalt planetarer Systeme im Universum und werfen die Frage auf, ob solche Systeme tatsächlich existieren.

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