VENEDIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Auf den Filmfestspielen in Venedig äußerte sich der renommierte Regisseur Jim Jarmusch kritisch über die jüngste Finanzierung des Streaming-Dienstes Mubi durch Sequoia Capital. Diese Verbindung sorgt für Kontroversen, da Sequoia auch in umstrittene Technologien investiert.

Der bekannte Indie-Regisseur Jim Jarmusch hat auf den Filmfestspielen in Venedig seinen neuen Film „Father Mother Sister Brother“ vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde er zu seiner Meinung über die jüngste Finanzierung des Streaming-Dienstes Mubi durch Sequoia Capital befragt, die mit 100 Millionen US-Dollar zu Buche schlägt. Jarmusch zeigte sich enttäuscht und beunruhigt über diese Verbindung, obwohl er betonte, dass seine Zusammenarbeit mit Mubi bereits lange vor dieser Finanzierung begann und er die Zusammenarbeit als sehr positiv empfand.
Die Kontroverse um Mubi und Sequoia Capital hat in der Filmbranche hohe Wellen geschlagen. Zahlreiche Filmemacher, darunter auch solche, die mit Mubi in Verbindung stehen, haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie die Annahme von Geldern von Sequoia kritisieren. Der Grund: Sequoia unterstützt auch das israelische Verteidigungstechnologie-Startup Kela, was laut den Kritikern bedeutet, dass Mubi nun finanziell mit dem Konflikt in Gaza in Verbindung gebracht wird. Der Gründer und CEO von Mubi hat jedoch betont, dass jegliche Verbindung ihrer Arbeit mit der Finanzierung des Krieges unzutreffend sei.
Jarmusch selbst erklärte auf der Pressekonferenz zu seinem Film, dass er nicht als Sprecher für Mubi fungiere, sondern als unabhängiger Filmemacher, der Gelder aus verschiedenen Quellen zur Finanzierung seiner Filme angenommen habe. Er äußerte die Ansicht, dass „alles Unternehmensgeld schmutzig“ sei, was auf die weit verbreitete Praxis hinweist, dass Filmemacher oft auf Finanzierungen aus unterschiedlichen, manchmal kontroversen Quellen angewiesen sind.
Die Diskussion um die Finanzierung von Mubi durch Sequoia wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen unabhängige Filmemacher konfrontiert sind, wenn es um die Finanzierung ihrer Projekte geht. In einer Branche, die zunehmend von großen Konzernen und deren finanziellen Interessen dominiert wird, bleibt die Frage, wie unabhängige Kunst und Kommerz in Einklang gebracht werden können, ein zentrales Thema. Die Kontroverse zeigt auch, wie wichtig es ist, die Herkunft von Investitionen zu hinterfragen und die ethischen Implikationen solcher Finanzierungen zu berücksichtigen.

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