PHNOM PENH / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten anhaltender Spannungen an der Grenze zu Thailand hat Kambodschas Premierminister Hun Manet angekündigt, dass das Land ab dem nächsten Jahr die Wehrpflicht einführen wird. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit erhöhter militärischer Spannungen zwischen den beiden Nachbarländern, die sich seit einem bewaffneten Zusammenstoß im Mai verschärft haben.
Die Ankündigung von Kambodschas Premierminister Hun Manet, die Wehrpflicht ab 2026 zu aktivieren, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Beziehungen zwischen Kambodscha und Thailand sind angespannt, insbesondere nach einem Vorfall im Mai, bei dem ein kambodschanischer Soldat in einem umstrittenen Grenzgebiet getötet wurde. Trotz der Bemühungen beider Seiten, die Spannungen zu deeskalieren, bleibt die Situation fragil.
Hun Manet, der Sohn des ehemaligen Premierministers Hun Sen, betonte in einer Rede vor Militärangehörigen in der Provinz Kampong Chhnang, dass die Wehrpflicht notwendig sei, um die militärischen Kapazitäten des Landes zu stärken. Er argumentierte, dass durch die Wehrpflicht eine effektivere und ebenso professionelle Streitkraft aufgebaut werden könne als durch freiwillige Rekrutierung.
Das Gesetz zur Wehrpflicht wurde bereits 2006 verabschiedet, jedoch nie umgesetzt. Es sieht vor, dass alle Kambodschaner im Alter von 18 bis 30 Jahren dienen müssen, wobei der Dienst für Frauen freiwillig bleibt. Diese Maßnahme soll helfen, die bestehenden Lücken in der Armee zu schließen und die Verteidigungsfähigkeiten des Landes zu verbessern.
Thailand hingegen hat seit langem eine Wehrpflicht für Männer ab 20 Jahren, wobei ein jährliches Losverfahren entscheidet, wer eingezogen wird. Laut dem CIA World Factbook verfügt Kambodscha über etwa 200.000 Militärangehörige, einschließlich einer großen Anzahl von Militärpolizisten, während Thailand etwa 350.000 aktive Soldaten hat.
Hun Manet forderte zudem eine Erhöhung des Militärbudgets. Kambodscha, eines der ärmeren Länder der Region, hat für 2025 ein nationales Budget von 9,32 Milliarden US-Dollar, wovon der größte Anteil, 739 Millionen US-Dollar, für die Verteidigung vorgesehen ist. Er wiederholte auch seine Forderung an Thailand, alle geschlossenen Grenzübergänge bedingungslos wieder zu öffnen, und versprach, dass Kambodscha im Gegenzug innerhalb weniger Stunden reagieren würde.
Die Einführung der Wehrpflicht könnte weitreichende Auswirkungen auf die regionale Stabilität haben. Experten warnen, dass dies zu einer weiteren Militarisierung der Region führen könnte, was die Spannungen zusätzlich anheizen könnte. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da eine Eskalation des Konflikts nicht nur die bilateralen Beziehungen, sondern auch die Stabilität in Südostasien gefährden könnte.
Die Entscheidung Kambodschas, die Wehrpflicht einzuführen, wird auch als innenpolitisches Signal gewertet. Sie zeigt die Entschlossenheit der neuen Regierung unter Hun Manet, die nationale Sicherheit zu stärken und gleichzeitig die Kontrolle über die militärischen Strukturen zu festigen. Diese Schritte könnten auch als Versuch gesehen werden, die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, indem sie die nationale Souveränität und Sicherheit betont.
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