AGATHARIED / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Aufarbeitung des Hackerangriffs auf das Krankenhaus Agatharied läuft auf Hochtouren. Noch ist der Prozess nicht abgeschlossen, die Klinik ist weiter nicht online zu erreichen.



Laut einem Zwischenfazit der Klinikleitung laufen die Wiederherstellung des Krankenhaus-Informationssystems inklusive der Überprüfung und Reinigung der rund 500 PC-Arbeitsplätze nach der Cyber-Attacke auf Hochtouren. Weil aber alle Schritte akribisch abgearbeitet werden müssen, wird noch um etwas Geduld gebeten, bis die Erreichbarkeit über das Internet wieder möglich ist.

Die siebenköpfige IT-Abteilung des Krankenhauses mit Franziska Niewöhner sowie Hubert Friedl von der Firma Klinik-IT haben seit dem Hacker-Angriff Mitte Juni wenig Schlaf bekommen. So ist es ihnen aber inzwischen gelungen, zumindest intern das digitale Krankenhaus-Informationssystem bis auf wenige Ausnahmen wieder vollumfänglich in Betrieb zu nehmen.

Damit das gesamte System inklusive Home-Arbeitsplätze geschützt läuft, müssen alle rund 1200 Mitarbeiter neue Passwörter anlegen. Wegen Schichtplänen und Urlauben dauert das aber seine Zeit. „Um richtig sicher zu sein, werden diese künftig aus 16 Zeichen bestehen“, erklärte Friedl und ergänzte, dass akkurates Arbeiten unabdingbar sei und dies einem Spagat zwischen Schnelligkeit und Sorgfalt gleiche.

Das Notfallkonzept selbst beurteilten Krankenhaus-Vorstand Benjamin Bartholdt und Friedl als gut. Wobei man sich im Nachgang natürlich Gedanken macht, was verbessert werden könnte. Als kleines Beispiel nannte Barthold, die ausgedruckten Telefonlisten zu optimieren.

„Einer Mammutaufgabe gleicht es, die 500 Arbeitsplätze wieder an das Krankenhaus-Informationssystem zu bringen. Inzwischen haben wir knapp 400 geschafft und täglich kommen zwischen zehn und zwanzig weitere dazu“, sagte Bartholdt. Zügig voran geht es zudem bei der Integration der Subsysteme, hier fehlen nur noch wenige Abteilungen wie die Kardiologie und das Labor.

Der Kanal, über den der Angriff lief, ist inzwischen bekannt. Die Schwachstelle, die wie Friedl betonte, auf eine Sicherheitslücke von Microsoft hindeutet, soll nun bestmöglich gehärtet werden. Die Ermittlungen durch das LKA laufen und sind noch nicht abgeschlossen. Die Umstellung von Papier zurück auf digital wird, wie Barthold erklärte, an einem Stichtag erfolgen: „Wir möchten keinen Bruch in der Pflegedokumentation haben, entweder durchgängig auf Papier oder digital.“ Auch deswegen wird das Krankenhaus die nächsten zwei bis drei Wochen weiterhin nur telefonisch zu erreichen sein.

Einen Dank an die vielen externen Partner richtete Steffen Herdtle, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Akut- und Notfallmedizin: „Die Hausärzte und Rettungsdienste haben wirklich pfeilschnell reagiert, so dass wir nach Tag zwei nach dem Angriff auch mit Papier wieder völlig gut aufgestellt waren.“

Entgegenkommen gab es zudem seitens der Krankenkassen bei der Zahlung von Abschlägen. Außerdem hob Barthold die gewachsene gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit den RoMed-Kliniken hervor: „Das war Wahnsinn, die haben uns sofort helfende Hände und Manpower geschickt.“ Wie Katharina Thurow, Pflegewissenschaftlerin in der Pflegedirektion, berichtete, gibt es von den Patienten für die Ausnahmesituation nahezu durchgehend sehr viel Verständnis und gerne gehörte aufmunternde Worte.

Weniger kooperativ zeigt sich das Bundesministerium der Gesundheit. Können Statistiken nicht online geschickt werden, kann das zu Folgekosten führen. Fristverlängerungen gibt es keine. „Es gibt keine Regelungen für ein nicht angebundenes Krankenhaus“, sagte Barthold und ergänzte diplomatisch: „Man kann schon in Frage stellen, ob die Bürokratie im Gesundheitswesen mit ihren diversen statistischen Verpflichtungen und Datenabfragen immer hilfreich und von Nutzen ist.“

Bartholdt geht außerdem nicht davon aus, dass es wegen des Cyber-Angriffs seitens des Ministeriums Gnade gebe, wenn nicht wie gefordert bis Ende 2025 das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zur Digitalisierung von Krankenhäusern umgesetzt werden konnte, sondern es dann stattdessen Strafzahlungen verlange.

Im zweiten Halbjahr wird es um finanzielle Schadensbegrenzung gehen. „Wir müssen für die Versicherung beispielsweise haargenau erfassen, was an Hardware und Dienstleistungen beschafft wurde und wie viele Patienten versorgt wurden. Es geht darum, dass dem Krankenhaus und dem Landkreis möglichst kein hoher Schaden entsteht“, sagte Barthold. Für das Personal fasste er die aktuelle Situation so zusammen: „Wir sind froh, dass wir schon so viel geschafft haben. Wir sind ungeduldig, wieder online kommunizieren zu können, sind aber auch wirklich müde.“

Zu den Top-Stories!


Amazon-Trendangebote der letzten 24 Stunden mit bis zu 78% Rabatt (Sponsored)


Bezahlte Produktplatzierung


Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!
Krankenhaus Agatharied arbeitet an IT-Wiederherstellung nach Cyber-Attacke
Krankenhaus Agatharied arbeitet an IT-Wiederherstellung nach Cyber-Attacke (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

Folgen Sie aktuelle Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
  • Kurzweil skizziert in diesem intensiven Leseerlebnis eine Zukunft, in der Mensch und Maschine untrennbar miteinander verbunden sind
  • Eine Zukunft, in der wir unser Bewusstsein auf eine höhere Ebene heben werden, in der wir uns aus virtuellen Neuronen neu erschaffen werden, in der wir länger leben, gesünder und freier sein werden als je zuvor
  • »Eine faszinierende Erkundung unserer Zukunft, die tiefgreifende philosophische Fragen aufwirft
  • « Yuval Noah HarariDank KI eröffnen sich uns in sämtlichen Lebensbereichen ungeahnte Möglichkeiten für Fortschritt, und das in exponentiellem Tempo
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
  • Sein topaktuelles Buch über künstliche Intelligenz informiert, klärt auf – und macht klar, dass niemand vorhersehen kann, ob mit KI Rettung oder Untergang auf die Menschheit zukommt
  •  »Wir brauchen nicht darüber nachzudenken, ob eine allgemeine KI irgendwann Bewusstsein hat oder die Menschheit vernichtet – das ist Science Fiction
  • Aber über reale Risiken und Gefahren von böswilligen Menschen, die KI für ihre Zwecke missbrauchen, müssen wir nachdenken – gründlich
  • Und über die Verantwortung der reichsten Unternehmen der Welt auch
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
  • Der Experte für KI-Implementierung im Unternehmen Dr
  • Tawia Odoi erklärt verständlich, was sich hinter KI verbirgt und welche immensen Vorteile sie gegenüber herkömmlicher Software bietet
  • Ihm geht es darum, Berührungsängste abzubauen und KI endlich zu verstehen und anzuwenden
  • Sein Buch zeigt die treibenden Kräfte auf und benennt auch mögliche Hindernisse
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
  • Im Bereich der KI gab es in den letzten Jahren mehrere spektakuläre Durchbrüche, von alphaGo über DALL-E 2 bis ChatGPT, die so bis vor kurzem noch völlig undenkbar waren
  • Doch schon heute arbeiten Forscher an den Innovationen von morgen, wie hybrides maschinelles Lernen oder neuro-symbolische KI
  • Aber was verbirgt sich dahinter überhaupt?Anhand aktueller Forschungsergebnisse und spannender Beispiele aus der Praxis bietet dieses Sachbuch einen verständlichen Einstieg in die Grundlagen und Herausforderungen dieser faszinierenden Disziplinen
  • Sie erfahren, was Neurowissenschaft und Psychologie über die Funktionsweise des Gehirns wissen und wie Künstliche Intelligenz arbeitet
Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens: Ein Essay
  • Richard David Precht beschäftigt sich mit den wichtigsten Fragen rund um das Thema »Künstliche Intelligenz« – und bezieht dabei auch die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen durch die aktuelle Krise mit ein
  • Während die drohende Klimakatastrophe und der enorme Ressourcenverbrauch der Menschheit den Planeten zerstört, machen sich Informatiker und Ingenieure daran, die Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz voranzutreiben, die alles das können soll, was wir Menschen auch können – nur vielfach »optimierter«
  • Ausgehend von völlig falschen Annahmen soll den Maschinen sogar eine menschenähnliche Moral einprogrammiert werden
  • Richard David Precht macht uns eindringlich klar, dass das nicht möglich ist
  • Denn unser Leben besteht nicht aus der Abfolge vorausberechneter Schritte

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Krankenhaus Agatharied arbeitet an IT-Wiederherstellung nach Cyber-Attacke".
Stichwörter Cyber-Attacke Digitalisierung Gesundheitswesen Hackerangriff IT-Sicherheit Krankenhaus Agatharied Krankenhaus-Informationssystem Microsoft-Sicherheitslücke
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!


#Abo
Telegram
LinkedIn
Facebook
Twitter
#Podcast
YouTube
Spotify
Apple
#Werbung
Shirts
Bücher
Roboter
Home
AI Jobs
Bitcoin
Startups
Briefing

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Krankenhaus Agatharied arbeitet an IT-Wiederherstellung nach Cyber-Attacke" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



Es werden alle Kommentare moderiert!

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

Du willst nichts verpassen?

Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Krankenhaus Agatharied arbeitet an IT-Wiederherstellung nach Cyber-Attacke" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.

214 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®