PHOENIX / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Fall in Arizona wurde Künstliche Intelligenz genutzt, um die Stimme eines Opfers im Gerichtssaal zu Gehör zu bringen.
In einem außergewöhnlichen Fall in Arizona nutzte Stacey Wales die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, um die Stimme ihres verstorbenen Bruders Christopher Pelkey im Gerichtssaal zu Gehör zu bringen. Pelkey war 2021 in einem tragischen Vorfall im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Bei der Urteilsverkündung gegen den Täter wollte Wales die Auswirkungen des Verlustes auf ihre Familie verdeutlichen und entschied sich, ein KI-generiertes Video ihres Bruders zu präsentieren.
Das Video zeigte eine animierte Version von Pelkey, die sich an den Richter und den Täter wandte. Trotz der technischen Unvollkommenheiten, wie der steifen Gesichtszüge und der abgehackten Stimme, hinterließ das Video einen tiefen Eindruck bei den Anwesenden. Der Richter, Todd Lang, äußerte seine Anerkennung für den Einsatz der Technologie und verurteilte den Täter zu einer Höchststrafe von zehn Jahren und sechs Monaten wegen Totschlags.
Die Verwendung von KI in diesem Kontext ist bemerkenswert, da sie zeigt, wie Technologie in emotional aufgeladenen Situationen eingesetzt werden kann, um die Stimme von Opfern zu verstärken. Experten wie Diana Bowman, Professorin an der Arizona State University, betonten die Neuartigkeit und die positive Aufnahme des Videos im Gerichtssaal. Dies wirft jedoch auch Fragen zur ethischen und rechtlichen Zulässigkeit solcher Technologien auf.
Der Einsatz von KI in Gerichtssälen ist nicht neu, aber die Art und Weise, wie Wales die Technologie nutzte, um eine emotionale Verbindung herzustellen, ist einzigartig. In anderen Fällen wurde der Einsatz von KI-generierten Beweisen kritischer betrachtet, insbesondere wenn es um die Bestimmung der Schuld eines Angeklagten geht. Gary Marchant, Professor für Recht und Ethik, warnte vor den potenziellen Gefahren, die mit der Verwendung von KI-generierten Inhalten in Gerichtsverfahren verbunden sind.
Die Entscheidung des Richters, das Video zu akzeptieren, könnte einen Präzedenzfall für zukünftige Fälle schaffen, in denen KI genutzt wird, um die Stimme von Opfern zu verstärken. Die Arizona Supreme Court hat bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Risiken und Chancen der KI-Nutzung im rechtlichen Kontext zu untersuchen. Ann Timmer, die Vorsitzende Richterin, betonte, dass bestehende Richtlinien für Opfererklärungen auch für KI-generierte Inhalte gelten.
Für Stacey Wales war das Video eine Möglichkeit, ihrem Bruder eine Stimme zu geben und seiner Familie einen gewissen Abschluss zu ermöglichen. Trotz der technischen Herausforderungen und der ethischen Fragen, die der Einsatz von KI aufwirft, sieht sie den Wert darin, die Erinnerung an ihren Bruder lebendig zu halten. In einer Welt, in der Technologie immer mehr in unser tägliches Leben integriert wird, zeigt dieser Fall, wie KI auf unerwartete Weise eingesetzt werden kann, um menschliche Geschichten zu erzählen.
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