MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) eröffnen neue Möglichkeiten in der medizinischen Diagnostik. Forschende des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching bei München haben eine innovative Methode entwickelt, die auf maschinellem Lernen basiert und die Analyse von Blutproben revolutionieren könnte.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die medizinische Diagnostik grundlegend zu verändern. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München arbeiten Wissenschaftler daran, maschinelles Lernen zur Analyse von Blutproben einzusetzen. Diese Methode könnte die Früherkennung von Krankheiten wie Diabetes und Lungenkrebs erheblich verbessern.
Durch den Einsatz von Infrarotspektroskopie können die Forscher molekulare Fingerabdrücke im Blut identifizieren, die auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Diese Technik nutzt extrem kurze Laserpulse, um die charakteristischen Schwingungen von Molekülen zu analysieren. Die KI-Modelle sind in der Lage, komplexe Muster in den Spektren zu erkennen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind.
Die Forscher haben bereits über 5000 Blutproben untersucht und konnten mit einer Treffsicherheit von bis zu 95 Prozent gesundheitliche Auffälligkeiten wie Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck erkennen. Diese Methode ermöglicht es, die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen mehrerer Krankheiten gleichzeitig zu berechnen, was eine präzisere Diagnose ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit der frühzeitigen Krebsdiagnose. In einer Studie mit über 2500 Personen konnten die Forscher spezielle Infrarotmuster identifizieren, die auf Krebserkrankungen hinweisen. Besonders bei Lungenkrebs erreichte die Methode eine Trefferquote von 88 Prozent.
Die Verwendung von Autoencodern, speziellen neuronalen Netzen, die das Rauschen aus den Spektren filtern, verbessert die Genauigkeit der Diagnosen weiter. Diese Netze komprimieren die Daten und isolieren die relevanten Informationen, was zu einer klareren Interpretation der Spektren führt.
Die Forscher arbeiten nun daran, die Technik weiter zu verfeinern und in Längsschnittstudien einzusetzen, um die Entwicklung von Krankheiten über mehrere Jahre zu verfolgen. Ziel ist es, eine proaktive Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen, indem Abweichungen von einem gesunden Zustand frühzeitig erkannt werden.
Bei allen Vorteilen werfen diese datengetriebenen Methoden auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz. Die klinischen Studien folgen strengen Protokollen, um die Sicherheit der Patientendaten zu gewährleisten. Dennoch bleibt die Erklärbarkeit der KI-Ergebnisse eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.

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