SINGAPUR / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Singapur steht vor einer Herausforderung: Die Bevölkerung altert rapide, und die Nachfrage nach Pflegepersonal steigt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt das Land verstärkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Altenpflege.

Singapur sieht sich mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert, die bis 2030 ein Viertel der Gesamtbevölkerung ausmachen wird. Diese demografische Entwicklung stellt das Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Bereitstellung von Pflegepersonal. Um dieser Herausforderung zu begegnen, setzt Singapur verstärkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Altenpflege.
Technologien wie Sturzdetektoren und “Patient Sitter”-Systeme in Krankenhäusern sowie Roboter, die in Pflegeheimen bei der Bewegungstherapie helfen, sind nur einige Beispiele dafür, wie KI in Singapur eingesetzt wird. Diese Technologien sollen nicht nur die Pflegekräfte entlasten, sondern auch die Lebensqualität der älteren Bevölkerung verbessern.
Chuan De Foo, ein Forschungsstipendiat an der Saw Swee Hock School of Public Health in Singapur, betont die Bedeutung von KI in der Verwaltung nicht-akuter Erkrankungen und administrativer Aufgaben. Er sieht in der Künstlichen Intelligenz eine entscheidende Kraft, die einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen herbeiführen könnte.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Früherkennung von Krankheiten. Dr. Han Ei Chew von der Lee Kuan Yew School of Public Policy hebt hervor, dass KI-gestützte Tests Krankheiten wie diabetische Augenerkrankungen früher diagnostizieren könnten, was eine rechtzeitige Behandlung ermöglicht.
Ein zentrales Ziel Singapurs ist das “Aging in Place”, also das Altern in der gewohnten Umgebung. Hierbei soll KI die Pflegekräfte unterstützen und den Senioren helfen, unabhängig zu bleiben. Die Housing and Development Board in Singapur bietet bereits Technologien an, die Stürze erkennen und im Notfall Angehörige oder ein Callcenter alarmieren.
Internationale Unternehmen wie Sensi.AI aus den USA setzen ebenfalls auf KI in der Altenpflege. Ihre Technologie überwacht Senioren mit Audiogeräten und kann Pflegekräfte auf gesundheitliche Probleme aufmerksam machen, indem sie akustische Anomalien erkennt.
Experten warnen jedoch vor den Risiken der Übernutzung von KI in der Pflege. Es besteht die Gefahr, dass ältere Menschen, die mit Technologie nicht vertraut sind, ausgeschlossen werden. Daher ist es wichtig, dass ältere Menschen in die Entwicklung neuer Technologien einbezogen werden, um digitale Altersdiskriminierung zu vermeiden.
Singapurs Ansatz, KI in der Altenpflege zu integrieren, zeigt, wie Technologie die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft bewältigen kann. Dennoch bleibt die Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Fürsorge entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse für die Senioren zu erzielen.

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