HELSINKI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende finnische Studie hat aufgedeckt, dass viele Kinder, insbesondere Jungen, die im Alter von 6 bis 8 Jahren mit der Medikation gegen ADHS beginnen, über Jahre hinweg auf diese angewiesen bleiben. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Langzeitsicherheit der Medikamente auf, da kontrollierte klinische Studien bisher nur eine einjährige Sicherheit garantieren.
Die jüngste Untersuchung aus Finnland zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Kinder, die mit der Behandlung von ADHS beginnen, diese über viele Jahre hinweg fortsetzen. Besonders auffällig ist, dass Jungen häufiger und länger als Mädchen medikamentös behandelt werden. Die Studie, die Daten von fast 41.000 Kindern und Jugendlichen auswertete, ergab, dass ein Viertel der behandelten Kinder über sieben Jahre hinweg Medikamente einnahm.
Die Ergebnisse werfen wichtige Fragen zur Sicherheit der Langzeitanwendung von ADHS-Medikamenten auf. Während die durchschnittliche Behandlungsdauer bei über drei Jahren lag, gibt es bisher keine kontrollierten klinischen Studien, die die Sicherheit über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr bestätigen. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Medikamente in einer sensiblen Entwicklungsphase der Kinder eingesetzt werden.
Die Studie hebt hervor, dass Jungen nicht nur früher mit der Medikation beginnen, sondern auch länger dabei bleiben. Die längste Behandlungsdauer wurde bei Jungen festgestellt, die im Alter von 6 bis 8 Jahren mit der Medikation starteten. Diese Gruppe, die 32,4 Prozent der Studienteilnehmer ausmachte, erhielt im Median über 6,3 Jahre Medikamente.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die Medikation nur dann zu beginnen, wenn nicht-pharmakologische Behandlungen nicht ausreichen. Zudem sollte die Notwendigkeit der Medikation jährlich von einem Arzt überprüft werden. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sowohl die Kinder als auch ihre Betreuer über die potenziellen Vorteile und Risiken der Behandlung informiert sind.
Die Studie, die in Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Turku und Helsinki sowie der finnischen Sozialversicherungsanstalt Kela durchgeführt wurde, zeigt auch, dass der Einsatz von ADHS-Medikamenten in Finnland in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Im Jahr 2019 lag die Prävalenz der Medikation bei Jungen bei 5 bis 6 Prozent und bei Mädchen bei 1,3 bis 1,5 Prozent.
Angesichts der zunehmenden Verschreibung von ADHS-Medikamenten weltweit und insbesondere in Finnland, wo der Anstieg schneller als in anderen nordischen Ländern erfolgt, ist es von entscheidender Bedeutung, die Langzeitsicherheit dieser Behandlungen weiter zu erforschen. Die Forscher fordern daher mehr rigorose Studien, um die langfristigen Auswirkungen besser zu verstehen und die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
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