KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Chemiekonzern Lanxess sieht sich gezwungen, seine Ertragsprognose für das laufende Jahr zu senken. Grund dafür sind die anhaltend schwierigen Marktbedingungen, die durch die unbeständige US-Zollpolitik und die Immobilienkrise in China verschärft werden.

Der renommierte Chemiekonzern Lanxess hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr aufgrund eines unsicheren Marktumfelds nach unten korrigiert. Die unbeständige US-Zollpolitik und die Immobilienkrise in China haben zu einem Rückgang der Geschäfte in der Agrarchemie und Bauindustrie geführt, was sich negativ auf den Umsatz auswirkte. Im zweiten Quartal verzeichnete Lanxess einen Umsatzrückgang von fast 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was den Druck auf das Unternehmen weiter erhöhte.
Um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, plant Lanxess umfangreiche Einsparmaßnahmen. Dazu gehört die vorgezogene Stilllegung der Hexan-Oxidation am Standort Krefeld-Uerdingen bis Ende des zweiten Quartals 2025, was 60 Arbeitsplätze betrifft. Zudem wird die Produktion von Aromachemikalien im britischen Widnes eingestellt, während die Effizienz der Brom-Produktion in El Dorado, USA, erhöht werden soll. Diese Maßnahmen sollen ab 2027 jährlich 50 Millionen Euro einsparen, obwohl zunächst Einmalkosten von 25 Millionen Euro anfallen werden.
Der operative Gewinn, bereinigt um Sondereffekte, belief sich im zweiten Quartal auf 150 Millionen Euro, was einem Rückgang von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Nettoverlust vergrößerte sich auf 45 Millionen Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Lanxess konfrontiert ist, und spiegeln die schwierige Lage in der europäischen Chemiebranche wider.
Für das Jahr 2025 erwartet Lanxess ein EBITDA zwischen 520 und 580 Millionen Euro, was unter der ursprünglichen Prognose von 600 bis 650 Millionen Euro liegt. Branchenbeobachter wie Chetan Udeshi von JPMorgan zeigen sich wenig überrascht, stellen jedoch fest, dass die Korrektur umfangreicher ausfällt als erwartet. Eine zusätzliche Belastung von 10 Millionen Euro ergibt sich aus Liefereinschränkungen eines Chlorlieferanten.
Die Aktien von Lanxess reagierten negativ auf die Ankündigungen und verloren am Donnerstagvormittag rund drei Prozent an Wert. Seit dem Zwischenhoch im Mai sind die Kurseinbußen auf etwa 20 Prozent angewachsen, was die Unsicherheiten im Chemiesektor widerspiegelt. Ähnliche Entwicklungen sind auch bei anderen Chemiefirmen zu beobachten, die kürzlich ihre Prognosen korrigieren mussten.

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