BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Essenslieferdienst Lieferando plant eine umfassende Umstrukturierung seiner Logistikprozesse, die bis Ende des Jahres zur Entlassung von rund 2000 Fahrerinnen und Fahrern führen wird. Diese Maßnahme ist Teil einer neuen Strategie, die auf den verstärkten Einsatz von Subunternehmen für die sogenannte ‘letzte Meile’ der Auslieferung abzielt.
Lieferando, ein führender Anbieter im Bereich der Essenslieferungen, hat angekündigt, seine Logistikstrukturen grundlegend zu verändern. Im Zuge dieser Umstrukturierung sollen bis Ende des Jahres etwa 2000 Fahrerinnen und Fahrer entlassen werden. Besonders betroffen ist die Region Hamburg, wo rund 20 Prozent der gesamten Lieferflotte reduziert werden sollen. Diese Entscheidung ist Teil einer Strategie, die darauf abzielt, die letzte Meile der Auslieferungen effizienter zu gestalten, indem verstärkt auf Subunternehmen gesetzt wird.
Die Entscheidung, einen Teil der Lieferungen auszulagern, wird von der sich schnell verändernden Wettbewerbslandschaft und den steigenden Erwartungen der Kunden an einen zuverlässigen und schnellen Service beeinflusst. In kleineren Städten wie Wiesbaden, Lübeck und Bochum plant Lieferando, spezialisierte Logistikunternehmen einzusetzen, die mit eigenen Fahrerinnen und Fahrern arbeiten. Auch in Hamburg soll diese Strategie umgesetzt werden, was dort besonders ins Gewicht fällt.
Lieferando operiert in Deutschland unter dem Dach des niederländischen Konzerns Just Eat Takeaway und hat bisher seine Fahrerinnen und Fahrer über die Tochtergesellschaft Takeaway Express angestellt. Nun wird ein Teil des Lieferumfangs an externe Anbieter vergeben, ein Modell, das bereits in Berlin erfolgreich getestet wurde. Lennard Neubauer, der Deutschlandchef von Lieferando, betont die Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl der Kooperationspartner, um sicherzustellen, dass die Fahrer fest angestellt und fair bezahlt werden.
Die geplante Umstrukturierung stößt jedoch auf deutliche Kritik seitens der Arbeitnehmervertretungen. Es besteht die Befürchtung, dass die Auslagerung das Problem der Scheinselbstständigkeit, das in der Branche weit verbreitet ist, weiter verschärfen könnte. Lieferando wurde bisher positiv wahrgenommen, da das Unternehmen seine Fahrer direkt anstellt, was nun vor neuen Herausforderungen steht. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) könnte weitere Proteste organisieren, da die einheitlichen Beschäftigungsverhältnisse durch die Auslagerungen erschwert werden könnten.
Der Gesamtbetriebsrat von Lieferando wird über die geplanten Maßnahmen informiert, und Verhandlungen über einen Sozialplan sollen zeitnah beginnen, um den Prozess bis spätestens Anfang 2026 abzuschließen. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft der Arbeitsbedingungen in der Branche auf und wie Unternehmen wie Lieferando auf die Herausforderungen des Marktes reagieren werden.
Die Umstellung auf Subunternehmen könnte für Lieferando eine Möglichkeit sein, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Doch die langfristigen Auswirkungen auf die Qualität des Services und die Arbeitsbedingungen der Fahrer bleiben abzuwarten. Branchenexperten beobachten die Entwicklungen mit Interesse, da sie einen Präzedenzfall für andere Unternehmen in der Logistikbranche darstellen könnten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Werkstudent*in KI und CAE

Werkstudent (m/w/d) Unterstützung im KI-Projektmanagement und Organisationsentwicklung
KI-Ingenieur - LangChain / Azure / Node.js (m/w/d)

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Lieferando setzt auf Subunternehmen: 2000 Stellen betroffen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Lieferando setzt auf Subunternehmen: 2000 Stellen betroffen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Lieferando setzt auf Subunternehmen: 2000 Stellen betroffen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!