BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Reform des Lieferkettengesetzes in Deutschland sorgt für hitzige Debatten. Während die Bundesregierung Bürokratie abbauen möchte, warnen Kritiker vor einer Verwässerung der Menschenrechtsstandards. Die geplanten Änderungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Transparenz und Verantwortung deutscher Unternehmen in globalen Lieferketten haben.

Die Diskussion um das deutsche Lieferkettengesetz hat in den letzten Monaten an Intensität gewonnen. Die Bundesregierung plant, die bürokratischen Anforderungen des Gesetzes zu reduzieren, was auf gemischte Reaktionen stößt. Während Wirtschaftsvertreter die Entlastung der Unternehmen begrüßen, äußern Menschenrechtsorganisationen und einige politische Parteien Bedenken hinsichtlich der möglichen Aufweichung von Standards, die zum Schutz von Menschenrechten in globalen Lieferketten eingeführt wurden.
Das Lieferkettengesetz, das seit Anfang 2023 in Kraft ist, verpflichtet Unternehmen, sicherzustellen, dass bei der Herstellung von Produkten für den deutschen Markt im Ausland definierte Arbeits- und Umweltvorgaben eingehalten werden. Diese Verpflichtung umfasst auch die regelmäßige Offenlegung von Berichten zur Einhaltung der Sorgfaltspflichten. Die geplante Reform sieht vor, bestimmte Berichtspflichten abzuschaffen und Sanktionen auf schwerwiegende Verstöße zu beschränken.
Steffen Kampeter von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände kritisiert, dass trotz der geplanten Änderungen die grundlegenden Prinzipien des Gesetzes bestehen bleiben. Dies sei enttäuschend für die Wirtschaft, die unter der Bürokratie leide. Auf der anderen Seite betonen Vertreter der Grünen die Notwendigkeit von Transparenz in den Lieferketten und warnen vor einem Verlust an Verantwortung. Die Abgeordnete Sandra Detzer hebt die Bedeutung der Lieferkettentransparenz hervor, während Ricarda Lang den Kanzler für seine Haltung zu Menschenrechtsfragen kritisiert.
Im internationalen Kontext könnte das deutsche Lieferkettengesetz durch eine EU-weite Richtlinie ersetzt werden, die bis 2027 von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden soll. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, in welchem Umfang nationales Recht durch EU-Regelungen ersetzt wird und wie die Balance zwischen Bürokratieabbau und dem Schutz fundamentaler Rechte in einer globalen Wirtschaft gewahrt werden kann. Die Debatte zeigt, dass die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und globaler Verantwortung eine komplexe Herausforderung bleibt.

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