HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Hamburger Windparkbetreiber Luxcara hat beschlossen, seinen umstrittenen Auftrag für chinesische Windturbinen zu stornieren. Stattdessen wird das Unternehmen auf Turbinen des deutsch-spanischen Herstellers Siemens Gamesa setzen. Diese Entscheidung folgt auf sicherheitspolitische Bedenken und eine Studie des Bundesverteidigungsministeriums, die vor möglichen Spionageaktivitäten warnte.

Der Hamburger Windparkbetreiber Luxcara hat kürzlich bekannt gegeben, dass er seinen Auftrag für Windturbinen aus chinesischer Produktion stornieren wird. Diese Entscheidung fiel nach intensiven Diskussionen über die sicherheitspolitischen Risiken, die mit der Nutzung chinesischer Technologie verbunden sind. Stattdessen plant Luxcara, Turbinen von Siemens Gamesa, einer Tochtergesellschaft von Siemens Energy, zu verwenden. Diese Umstellung betrifft ein Projekt vor der Insel Borkum, das ursprünglich mit Turbinen der Ming Yang Smart Energy Group Ltd. ausgestattet werden sollte.
Die Entscheidung von Luxcara, den Auftrag zu stornieren, wurde maßgeblich durch eine Studie des Bundesverteidigungsministeriums beeinflusst. Diese Studie warnte davor, dass China kritische Komponenten des Windparks für Spionagezwecke oder sogar zur wirtschaftlichen Kriegsführung nutzen könnte. Die Bundesregierung und die europäische Windindustrie äußerten ebenfalls Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und des unlauteren Wettbewerbs, was den Druck auf Luxcara erhöhte, eine alternative Lösung zu finden.
Holger Matthiesen, Geschäftsführer von Luxcara, betonte, dass die Entscheidung nicht nur durch den öffentlichen Druck beeinflusst wurde. Vielmehr hätten sich die Synergieeffekte und das bessere Angebot von Siemens Gamesa als entscheidend erwiesen. Obwohl das Angebot von Ming Yang ursprünglich das wirtschaftlichste war, haben andere Hersteller seitdem ihre Angebote verbessert, was Luxcara dazu veranlasste, die Strategie zu überdenken.
Diese Entwicklung spiegelt einen größeren Trend in der europäischen Energiebranche wider, bei dem zunehmend auf lokale und europäische Hersteller gesetzt wird, um die Abhängigkeit von ausländischen Technologien zu reduzieren. Dies ist besonders relevant in Zeiten geopolitischer Spannungen, in denen die Sicherheit der Energieinfrastruktur von entscheidender Bedeutung ist. Die Entscheidung von Luxcara könnte daher als Signal an andere Unternehmen in der Branche dienen, ähnliche Überlegungen anzustellen.
Die Umstellung auf Siemens Gamesa könnte auch positive Auswirkungen auf die europäische Windindustrie haben, da sie die Nachfrage nach lokal produzierten Technologien stärkt. Dies könnte wiederum zu einer verstärkten Investition in Forschung und Entwicklung innerhalb Europas führen, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Windenergiebranche erhöhen könnte.
Insgesamt zeigt der Fall Luxcara, wie wichtig es ist, bei der Auswahl von Technologiepartnern nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Aspekte zu berücksichtigen. Die Entscheidung, auf europäische Hersteller zu setzen, könnte sich als strategisch klug erweisen, insbesondere in einem sich schnell verändernden globalen Umfeld, in dem die Sicherheit der Energieversorgung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Research scientist with focus on HPC, AI, and training (f/m/x)

Werkstudent im HR IT Projektmanagement - mit Fokus auf Digitalisierung & KI (m/w/d)

Duales Studium Informatik/Künstliche Intelligenz (B.Sc.), Campusmodell Bremen/Stuttgart 2026 (w/m/d)

Senior Consultant AI Governance, Compliance & Risk (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Luxcara wechselt von chinesischen zu europäischen Windturbinen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Luxcara wechselt von chinesischen zu europäischen Windturbinen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Luxcara wechselt von chinesischen zu europäischen Windturbinen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!